BerichteBulgarien und Serbien

Bulgarien und Serbien

Dieses Mal ging es durch Bulgarien und Serbien. In Bulgarien bin ich einmal vom Süden an die Donau in Norden gefahren. Als ich die Reise 2020 begonnen habe, bin ich relativ weit im Westen des Landes unterwegs gewesen. Nachdem ich im Frühjahr 2022 eigentlich schon auf dem Rückweg aus der Türkei war, bin ich im Osten am Schwarzen Meer ein paar Strecken gefahren, bevor es nach Georgien und nach Armenien ging. Nachdem ich dann über die Türkei zurückgekommen bin, geht es jetzt hier durch die Mitte an die Donau und da weiter gen Nordwesten.

Hier bin ich ca. 1335 km gefahren und habe ca. 10150 Meter Höhe erklommen.

Etappe 2022 #123 Edirne nach Elchowo

Heute (18.8.2022) ging es von der Türkei nach Bulgarien zurück. Die genauen Infos gibt es dazu hier. Die Strecke bin ich auch schon mal im Winter (oder dann eher Frühjahr) gefahren. Daher hier nicht noch mal die gleiche Info.

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Etappe 2022 #124 Elchowo nach Jambol

Nach einem Müslifrühstück und fehlendem Kaffee ging es dann heute (22.8.) weiter. Und es ging gleich mal falsch lang. An der wichtigen Stelle zum Abbiegen habe ich nicht aufs Navi geschaut und dann erst ca. km später gemerkt, dass das die falsche Richtung ist und ich mir hätte ein paar Höhenmeter sparen können. Aber so ist das ohne Kaffee. Dafür war die Strecke ganz nett und ich bin in ein interessantes Dorf gekommen, in dem ich eine wirklich arme Familie gesehen habe. Da merkt man erst, wie privilegiert man ist.

Es ging zunächst auf kleinen Straßen entlang an wirklich schicker Natur mit Feldern und Hügeln und ein paar Bäumen. Die waren zum Teil ganz schön durchlöchert. Außerdem gab es hier ordentlich viele Bremsen, die sich am Fahrtwind nicht gestört haben und fleißig durch mein Shirt gebissen haben.
Später ging es wieder auf die Schnellstraße. Der Teil hier ist noch die Transitstrecke in die Türkei. Da fahren doch noch einige LKWs und viele PKWs lang. Trotz dass ich ganz rechts gefahren bin, wurde ich dann auch noch von einem Autofahrer angehupt und beschimpft. Ich musste da kurz mal drüber lachen.

Als ich dann in Jambol angekommen bin, habe ich gleich mal einen Lidl entdeckt und beschlossen, kurz ranzufahren. Hier kam ein älterer Herr auf mich zu. Er wollte wissen, wo ich hinfahre. Allerdings sprach er kein Deutsch oder Englisch und ich kein Bulgarisch. Er meinte dann aber, dass meine ausgewählte Strecke wohl nicht so toll wäre und hat mir mit Händen und Füßen und einem Blatt Papier dann einen alternativen Weg gezeigt. Weil ich mir das noch mal in Ruhe anschauen wollte, bin ich glatt hiergeblieben. Das gab mir jetzt dann auch die Möglichkeit, nach fast 20.000 km mal wieder das Öl in der Rohloff-Schaltung zu wechseln.

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Etappe 2022 #125 Jambol nach Kotel

Eigentlich wollte ich einen Tag Pause machen, weil schlechtes Wetter angekündigt war. Als ich aufgewacht bin, sah es aber ganz OK aus. Ich habe mich entschieden, dem Tipp des Opas von gestern zu folgen und nach Kotel zu fahren. Aus der Stadt raus gab es natürlich gleich mal ordentlich Verkehr. Das war ja auch nicht anders zu erwarten. Dann ging es ein Stück auf die Straße, die in die Türkei führt, nur eben in die andere Richtung. Hier sind dann die dicken LKWs und einige mehr PKWs gefahren. Ich dachte zunächst, dass es bestimmt nach der Autobahnauffahrt Sofia – Burgas ruhiger wird. Dem war dann aber nicht so. Es sind immer noch einige Autos in die Berge gefahren. Die LKWs und PKWs kamen hier stoßweise. Das gab mir immer wieder für ein paar Sekunden ruhe, aber dann gleich die geballte Ladung auf enger Straße. Irgendwo in den Bergen habe ich dann ein Hufeisen am Boden entdeckt. Der erste Gedanke war kein Extra-Gewicht. Der zweite Gedanke war scheiß drauf. Das nehme ich mit.
Kurz vor Kotel gibt es noch ein Musterdorf namens Scherawna. Das war zwar auf meiner Liste, aber irgendwie war ich doch schon ganz gut durch, um die extra 300 Höhenmeter auf mich zu nehmen. So ist das eben. Manchmal muss man auf seinen Körper hören. In Kotel habe ich dann schon am Himmel dunkle Wolken gesehen. Und es war Gewitter und Regen angesagt. Daher habe ich mir, wie doch so oft, eine feste Unterkunft gesucht. Der Check-in war ein kleines Abenteuer. Die Vermieterin sprach nur bulgarisch und ihr Übersetzungsprogramm hat oft Sätze ohne Sinn ausgegeben. Irgendwie bin ich dann doch recht günstig untergekommen. Kaum hatte ich mein Shirt ausgewaschen, geduscht und mich hingesetzt, fing es an zu Regnen. Anfangs war das noch ein leichter Regen, später wurde es mehr und dann kam noch Gewitter dazu. Es donnerte im Sekundentakt. Da war ich dann doch ganz froh, ein festes Dach überm Kopf zu haben.
Als ich mir war zu essen gesucht habe, war das meiste zu und ich bin an einem Imbiss gelandet. Mir wurde hier der Hamburger empfohlen. Ich dachte also gut, dann Hamburger. Was kam, war aber kein Hamburger, sondern ein Ham-Sandwich. Statt dem Paddy gab es gerade mal eine dünne Scheibe Kochschinken. Hm, irgendwas habe ich das wohl falsch gemacht. Lost in Translation würde ich sagen. Das mit dem kulinarischen Bulgarien muss ich noch finden. Auch im März war die Auswahl am Schwarzen Meer ja eher überschaubar. Meistens war es gegrilltes Fleisch in jeglicher Form. Wie war das noch mal in 2020, als ich hier im Westen unterwegs war? Muss ich mal recherchieren. Mein Blog gibt das ja gute Anhaltspunkte.
Jetzt sitze ich hier auf dem Balkon mit Blick auf die Berge und genieße das Ganze. Hier im Tal ist natürlich alles zu hören, Hunde, Gezirpe, Autos und die Leute hier. Es hat aber eine angenehme dörfliche Atmosphäre.

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Etappe 2022 #126 Kotel nach Elena

Nach einem recht faulen Schlecht-Wetter-Tag ging es am 25.8. gleich mal hoch hinaus auf den Pass. Hier war noch einigermaßen viel Transitverkehr. Fast oben angekommen, bin ich aber weiter in die Berge auf eine ruhigere Straße abgebogen.

Hier bin ich dann gleich mal auf Brombeersträucher gestoßen, an denen ich mich bedient habe. Die unteren Beeren habe ich aber lieber dran gelassen. Man weiß ja nie, wer und was da schon hingepinkelt hat.
Es war die meiste Zeit bewölkt und für mich recht frisch, also knapp über 20 statt weit über 30 Grad Celsius. Da habe ich bergab mit dem Fahrtwind doch etwas gefroren.
Es war sehr ruhig und die Gegend recht menschenleer. Dafür gab es im Schutz der Wälder doch einiges an Mücken.

Der wenige Verkehr machte die Fahrt sehr angenehm. Als ich dann in Elena angekommen bin, fand ich es so schick, dass ich doch gleich dageblieben bin. Die dunklen Wolken am Himmel habe ich mal wieder als Ausrede für eine feste Unterkunft genommen. Und der Blick vom kleinen Balkon meines kleinen Zimmerchens war schon sehr schick. Er ging über ein Flussbett auf alte holzvertäfelte Häuser. Das erinnert so ein wenig an die alten Drakulafilme. Auf jeden Fall sehr schick.

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Etappe 2022 #127 Elena nach Weliko Tarnowo

In der Unterkunft gab es am 26.8. ein überschaubares, aber ganz guten Frühstück. Leider ist die Kaffeemaschine zwischendurch ausgefallen und ich musste ohne den zweiten Aufwachdrink verzichten.

Es ging wieder durch wundervolle Landschaft bergauf und bergab. Ich bin an netten Dörfern vorbeigekommen und am Ende leider an einer sehr befahrenen und engen Stelle mit rechts und links Felsen in die Stadt rein gefahren. Die meiste Zeit ging es aber an wenig befahrenen Straßen entlang. Interessant finde ich diesen Kontrast zwischen den alten Baustilen mit teils Vollholzhäusern und teils Flachbauten und den funktionalen und markanten Stiel aus der sozialistischen Ära, die hier teilweise Hand in Hand gehen.

Die Stadt Weliko Tarnowo war im Mittelalter mal Hauptstadt. Es gibt eine Burgruine mit einer Kirche am höchsten Punkt. Auch die Stadt selbst hat ein paar schicke Häuser. Sie ist an einem recht steilen Berg erbaut und die Straßen winden sich teils recht steil rauf. Sie ist also nicht so richtig mit dem Rad zu erkunden. Sie ist aber auch nicht so groß und man kann alles zu Fuß erkunden.

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Etappe 2022 #128 Weliko Tarnowo nach Swischtow

Aus Stadt raus gab es (27.8.) wirklich viel Verkehr. Zunächst ging es bergab, um dann wieder rauf zu gehen. Nach ca. 8 km bin ich dann auf eine kleinere Straße abgefahren. Da war aber immer noch recht viel Verkehr und auch LKWs. Aber es war sicherlich weniger als auf der Transitstraße.
Die letzten 2 Tage ging es ja viel an Waldgebieten vorbei. Heute waren es fast ausschließlich Felder. Vor allem gab es viel Mais. Das bedeutet aber auch, dass es wenig Bäume und damit wenig Schatten gab. Die riesigen Felder haben die hügelige Landschaft auch flacher aussehen lassen als das Feedback, das mir meine Beine gegeben haben.

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Etappe 2022 #129 Swischtow nach Nikopol (Eurovelo 6)

In Swichtowo habe ich wieder einen Tag Pause gemacht. Das nicht aus Kräftemangel, sondern wegen des wund gesessenen Hintern. Dem wollte ich etwas Pause gönnen.
Aus Swichtowo ging es dann am 29.8. entlang der (wahrscheinlich) Grenzstraße raus. Die war schon recht alt, durchlöchert und abgefahren und daher sehr holprig. Es gab einige alte Fabriken, verfallene Gebäude und vor allem zugewachsene Dämme. Oft konnte man nicht an die Donau ran, geschweige denn dass man sie sehen konnte. Die rumänische Seite soll aber eher eintönig sein. Also ging es wieder an Feldern entlang und ein paar Hügel rauf, von denen man die Donau wenigstens sehen konnte.

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Etappe 2022 #130 Nikopol nach Orjachowo (Eurovelo 6)

Heute (30.8.) ging es direkt wieder auf Hügel rauf. Das sollte den ganzen Tag auch so bleiben. Ich bin seit gestern wieder auf dem Eurovelo 6 (Atlantik-Schwarzes Meer), zu dem auch der Donauradweg gehört, der hier Bulgarien noch einen anderen Namen hat, den ich aber schon wieder vergessen habe. Es ging zunächst mal wieder weg von der Donau. Mir sind auch einige Radreisende begegnet. Meistens sind sie wesentlich leichter bepackt als ich. Aktuell scheint aber auch in Bulgarien Fahrradsaison zu sein.

Mittags fing dann ein Wind an zu pusten. Als Gegenwind muss der nicht mal extrem pusten. Ich musste auch im flachen Gelände ganz gut reintreten. Auch heute gab es wieder riesige Felder auf den Hügeln. Es gab zwei schier unendlich lang raufgehende Anstiege. Es sah oft eher flach aus, es ging aber stetig rauf. Diese Diskrepanz aus Gesehenem und der Rückmeldung aus den Beinen ist fast anstrengender als die offensichtlich steilen Berge. Am Nachmittag habe ich dann keine Fahrradfahrer mehr gesehen.
Irgendwie brannten schon gegen 16 Uhr und ca. 60 km die Beine und der Po war auch wieder gut gerieben und das trotz Vaseline. Es ging dann aber noch mal mehr als 40 km über einige Hügel. Dafür gab es immer wieder sehr schöne Blicke zur Donau. Gegen 19:30 Uhr war ich dann in Orjachowo. Hier wollte ich eigentlich im Restaurant essen. Der Tisch, der frei war, lag leider in der Raucherschneise. Als ein Tisch frei wurde und ich mich umsetzen wollte, machte die Bedienung einen Aufstand und tat so, als ob das Abräumen des Tisches eine unmögliche Aufgabe war. Da ich nicht im Rauch essen wollte und es keine Anstalten gab, dass der Tisch geräumt wird, bin ich gegangen.

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Etappe 2022 #131 Orjachowo nach Lom (Eurovelo 6)

Heute am 31.8., habe ich erst mal lange gefrühstückt. Mich hatte nichts getrieben. Es ging erst mal relativ flach an der Donau entlang. Von der hat man, auch wenn sie ganz nah war, aber nur ab und an was gesehen. Die Sicht war durch Bäume und Sträucher verdeckt. An einer Stelle ist dann auf einmal eine Horde Hunde bellend aus dem Gebüsch gesprungen. Da kamen locker 6 Köpfe zum Vorschein und mehr waren noch dahinter zu hören. Als ich angehalten habe und ihnen freundlich zugerufen habe, sind sie aber ängstlich ins Gebüsch verschwunden. Vor etwa einem Jahr hätten sie mir noch richtig Angst gemacht. Aber Anhalten und eventuell sogar vom Rad etwas wegtreten ist aktuell meine Strategie der Wahl und die hilft eigentlich fast immer. Am besten noch versuchen, das Vertrauen aufzubauen und man ist oft fein raus.
Dann ging es schon mal etwas mehr rauf und ab Glozhene kam dann noch mehr Verkehr dazu. Das war etwas unangenehm. Die meiste Zeit halten sie hier in Bulgarien zwar guten Abstand, kommt aber ein Auto entgegen, muss auch noch an den engsten Stellen überholt werden und das teils mit gutem Tempo. Es kamen auch immer wieder rauchende und stinkende Autos an mir vorbei. Gibt es keine Euro-Abgasnorm? Mit den Anstiegen kam ich heute auch ganz gut ins Schwitzen. Und das sogar mehr als an viel heißeren Tagen. Das lag dann wohl an der Luftfeuchtigkeit.

Ca. 10 km vor Lom bin ich dann auf eine Langzeitradreisende gestoßen. Wir haben uns ganz nett unterhalten. Es zogen aber auch schon ganz schön dunkle Wolken auf. Und als wir uns verabschiedet hatten, dauerte es nicht mehr lange, bis das erste Grollen zu hören war. Dann kam auch noch Gegenwind auf und die ersten Tropfen fielen. Ich habe dann schnell eine feste Unterkunft gesucht und als ich das Fahrrad entpackt hatte, fing es auch schon an zu regnen.
Eigentlich wollte ich dann noch ein Bier an der Donau trinken. Um Glück habe ich einen Holzpavillon gefunden, wo es trocken war. Und nach einer Weile hörte es dann auch auf zu regnen.

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Etappe 2022 #132 Lom nach Vidin

Heute (1.9.) gibt es gar nicht so viel zu berichten. Nach einem Müslifrühstück ging es dann an einer recht engen Straße entlang. Oft waren die Seiten auch noch von Büschen, Sträuchern und Bäumen zugewachsen. Dafür gab es aber ordentlich Verkehr. Auch wenn es für Autos und LKWs doch ein paar bessere und schneller befahrbare Straßen gibt, scheinen doch einige LKW-Fahrer und ein paar Autos aus Deutschland und den Niederlande diese Strecke zu bevorzugen. Sehen kann man durch den dichten Bewuchs nicht viel. Vielleicht spart man ja Mautgebühren. Für mich war die Tatsache aber eher unangenehm, da oft ein dicker Brummer eng an mir vorbei zog oder eben ein PKW. Es war fast die ganze Zeit bewölkt. Dafür war es auch nicht zu warm, aber auch nicht kalt. Erst in Vidin ist dann die Sonne raus gekommen und ich habe den Abend dann noch genossen.
Einen Tag Pause habe ich mir eingeplant. Da ich aber am Abend vorher schon die Burg besucht habe und die Stadt von meinem letzten Besuch schon kannte, habe ich einen echt faulen Tag verbracht. Es hatte sowieso geregnet. Da kann man schon mal faul sein, finde ich.

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Etappe 2022 #133 Vidin und zurück

Am 3.9. sollte es dann wieder losgehen. Ich bin Blindlinks der GPS-Route von der Eurovelo-Webseite gefolgt. Bei Antimovo hat mich dann ein Autofahrer angehupt und Zeichen gegeben, die ich als nein interpretiert habe. Vielleicht meinte er, dass ich da nicht langfahren kann oder so. Ich dachte noch so, vielleicht heißt Antimovo auch „nicht bewegen“ und er hat mir verboten zu fahren. Nach ein paar Kilometern hatte ich dann aber bemerkt, dass die Eurovelo-Strecke doch recht viel Umweg macht. Ich hätte vielleicht vorher mal auf die Karte schauen sollen. Die von mir geschätzten 5 – 6 km waren dann nämlich schnell vorbei, nur nicht der Umweg. Der kurze „Schlenker“ stellte sich dann als ein 30 km Umweg heraus. Und das lohnt sich meiner Meinung nach nicht mal wirklich. Und zu allem Übel wurde die Strecke dann auch noch zu einem Feldweg. Durch den Regen in den letzten Tagen war dieser völlig aufgeweicht und wenn ich nicht gerade im Matsch versank, bin ich auf den seifenartigen Untergrund gut gerutscht. Das hätte ich mir echt sparen können. Als dann auch noch Kopfschmerzen aufkamen, dachte ich, dass das dann für heute genug ist und ich bin wieder nach Vidin gefahren. Leider war es Wochenende und die Restaurants sehr voll und mir als Single hat man dann einen der freien Tische verweigert. Es könnte ja eine Gruppe kommen, die mehr Geld ausgibt. Die Kaltbüfettalternative war leider nicht so der Bringer.

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Etappe 2022 #134 Vidin nach Negotin (Serbien)

Als ich dann heute (4.9.) los bin, gab es am Anfang noch mit relativ viel Verkehr. Ich kann nicht genau sagen, warum denn die Straße führte lediglich zu relativ kleinen Orten. Je näher ich dann aber der serbischen Grenze kam, desto weniger Verkehr wurde es auch. Leider hat man auch hier kaum die Donau gesehen. Meistens war ich zu weit weg oder es war ein Hügel davor.
De Grenzüberquerung ging ziemlich schnell. Der serbische Grenzbeamte war superfreundlich und weil nicht wirklich was los war, hat er auch noch ein wenig gequatscht.
Nach der Grenze habe ich mich dann entschieden, nicht den Donauradweg zu folgen und über die ganzen Hügel zu fahren sondern der Schnellstraße zu folgen und eher im flacheren Bereich zu bleiben. Hier wird allerdings grade die Straße gebaut und es war nicht der tollste Weg, den man sich so auswählen würde. Vor alle gab es ein paar Straßenverengungen an denn Ampeln den Verkehr steuerten. Man hat aber ewig auf eine Phase warten müssen, die dann schnell vorbei war.
An der Unterkunft angekommen wurde ich erst mal mit Kaffee, dann Suppe und Bier empfangen. Das habe ich alles in Gesellschaft von anderen Radreisenden genossen. Es gab einen Tennisplatz, der nachts zum Campingplatz wurde. Mit den Kids, einer französischen Familie und einem französischen Radreisenden haben wir ein wenig gespielt. Nun ja, das letzte Mal habe ich, glaube ich, vor ca. 30 Jahren einen Tennisschläger in der Hand gehabt. Dementsprechend sah dann auch meine Leistung aus. Aber es ging zum Glück nicht darum. Wir hatten alle Spaß. Noch während des Spiels wurde ich dann auch noch zu Snacks und Wein eingeladen. Was soll ich sagen, es war eine echt nette Runde und ich habe die viele Gesellschaft genossen. Neben der Familie waren noch der Franzose, ein Engländer und ein US-Amerikaner dabei und einer der nettesten Hosts. Später bin ich dann noch mit einem Britten und einem Franzosen zum Essen gegangen. Es gab Polenta mit einer Art Pulled-Pork und Schopska Salat.

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Etappe 2022 #135 Negotin nach Kladovo

Nach dem unglaublich netten Abend war es gar nicht so einfach loszukommen. Ich hatte auch schon seit Tagen Kopfschmerzen. Und irgendwie hatte ich so meine Bedenken, ob das vielleicht mit der Thrombose zusammenhängen kann. Eigentlich wollte ich eine Nacht länger bleiben. Leider war nichts mehr frei, also bin ich trotz der Kopfschmerzen aufgebrochen. Zunächst wollte ich mal eine SIM-Karte kaufen. Ich wusste, dass es Optionen für 15 Tage gab. In den Shops der Anbieter wollte man mir aber diese Optionen nicht verkaufen. Leider hatte ich in den Kiosken auch kein Glück. Ich bin mir fast sicher, dass das an meinen Sprachfehlkenntnissen liegt. Aber was soll ich machen. Also habe ich unglaubliche 5 GB für eine Woche bekommen. Das brauche ich nicht in einem Monat und ich bin mir sicher, dass die Anbieter darauf spekulieren.
Es ging dann erst mal aus der Stadt raus. Das war eher unspektakulär. Dafür ging es dann direkt mal an die Donau. Das natürlich nicht ohne einen Hügel zu überwinden. Als ich dann aber an der Donau angekommen war, war ich überwältigt. Endlich ging es mal wirklich an der Donau entlang. Es waren selten mal Hügel dazwischen und auch kaum Sträucher und Bäume. Man konnte das Wasser wirklich sehen. Und was es zu sehen gab, war wirklich ein Traum. Es ging teils auf festen, aber schmalen Straßen, teils auf Schotter und auch mal auf Feldwegen vorwärts. Dafür gab es kaum Verkehr und die Aussicht war, wie gesagt, ein Traum.

Irgendwann ging es dann aber doch noch auf die Bundesstraße. Hier gab es dann gleich mal wieder mehr Verkehr. Nach einer Weile habe ich dann zwei Radreisende an einer netten Stelle sitzen sehen. Ich bin rangefahren und wir haben und eine ganze Weile unterhalten. Ich habe sogar ein paar Tipps bekommen. Der Rest der Reise war dann an der Schnellstraße entlang. Es ging noch einmal rauf auf einen Berg. Den Umweg an der Donau entlang habe ich mir erspart. Es soll wohl nicht so aufregend sein. Im Ort selbst war ich aber etwas weniger auf zu viel Leute im Restaurant aus und habe mir nur was ganz Einfaches im Apartment gekocht.

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Etappe 2022 #136 Kladovo nach Donji Milanovac

Auf dem Weg habe ich dann kurz an der Burg angehalten. Gestern hatte ich keine Lust, da die Burg eher klein erschien. Am Ende war es auch nicht unbedingt die größte und beste Burg. Sie war aber trotzdem ganz nett und die paar Minuten haben sich zumindest gelohnt.

Die Bundesstraße hier in Serbien ist zwar befahren, aber auf der Seite in Rumänien gab es quasi eine Kolonne von Fahrzeugen. Das hatte ich auch so gelesen. Denn die Straße in Rumänien gehört zu einer Transitstraße. Von daher war es sicherlich eine gute Idee, in Serbien zu fahren. Auf dem Weg sind mir zweimal Radfahrer entgegengekommen. Und obwohl ich gehalten habe, sind sie an mir vorbei gefahren. Die Leute scheinen keine Zeit für Small Talk zu haben. Das hatte mir aber auch schon der Franzose vor zwei Tagen gesagt. Er hatte auch schon einige Reisende getroffen, die nicht an Austausch interessiert sind.
Irgendwann habe ich dann an einem Parkplatz eine Radreisende gesehen und bin rangefahren. Sie kam aus Italien und war mit Anhänger für ihren Hund unterwegs. Am Anfang war sie noch etwas zurückhaltend. Am Ende war sie im Redefluss nicht mehr zu Stoppen. Aber das war auch OK so. Ich habe auch manchmal das Bedürfnis zu reden.
Am Nachmittag nahm dann auch auf der rumänischen Seite der Verkehr ab. Später habe ich rausgefunden, dass die Transitstraße vorher schon abgebogen war. Trotzdem bin ich ganz froh, hier in Serbien zu reisen. Die Leute sind superfreundlich und Rumänien bin ich ja schon durchreist.

Am heutigen Ziel angekommen habe ich mich in einer kleinen Holzhütte (wahrscheinlich weniger als 6 qm) eingemietet. Es gab nur Platz, ein Bett und die Wände waren recht dünn. Aber sonst war es ganz in Ordnung. Als ich mir dann im Supermarkt eine Flasche Bier kaufen wollte, sagte man mir, dass das nicht geht. Ich bräuchte eine Pfandflasche. Wie ich die bekommen kann, konnte man mir aber nicht sagen. Das war schon eine komische Situation. Da werden Produkte nicht verkauft, obwohl man Pfandflaschen hat und man die ja mit bezahlen eines Pfands kaufen können sollte. Der Vermieter meinte dann, dass die im Supermarkt wohl angst haben, dass die Flaschen nicht zurückkommen und das, dass wohl Probleme mit den Herstellern macht. Hm. Wenn das der Fall ist, dann scheint das Pfandsystem nicht wirklich zu funktionieren. Vor allem weiß ich immer noch nicht, wie die Serben, die Pfandflaschen haben, diese jemals erworben haben. Denn wenn man die Flaschen nur bekommt, wenn man Alte zurückbringt, ist für mich da ein Henne-Ei-Problem.

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Etappe 2022 #137 Donji Milanovac nach Veliko Gradište

Heute (7.9.) gab es ein kurzes Frühstück. Ich habe immer noch ordentlich Kopfschmerzen und war nicht so richtig fit. Die Kabinen (Bungalow – nur viel kleiner) Nachbarn haben dann trotz meines eher mürrischen Gesichtsausdrucks angefangen, mit mir zu sprechen. Sie konnte sogar ganz gut Deutsch und hat mir dann auch noch Obst geschenkt. Nach dem zweiten Kaffee bin ich dann auch etwas mehr aufgetaut.
Nach einer Weile relativ flach ging es dann doch mal den Berg rauf. Das war zwar im Gegensatz zu vielen Fahrten vorher kein großes Ding, geschwitzt habe ich aber trotzdem ganz gut. Schon kurz nach dem Zenit bin ich dann auf einen Briten gestoßen. Wir haben kurz gequatscht und kurz darauf sind dann noch zwei weitere (ich glaube, auch Briten) dazugestoßen. Am Ende haben wir doch eine ganze Weile gequatscht und einige Infos ausgetauscht. Ach, wie ich es gerade genieße, wieder mehr Radreisende zu treffen. Und kurz nachdem wir und verabschiedet hatten, bin ich auch schon auf den Nächsten getroffen.
Es ging eine ganze Weile durch gefühlt Hunderte Tunnel. Die waren aber selten mehr als 200 Meter lang, oft eher weniger. Damit war das alles eher kein Problem und viel Verkehr gab es auch nicht. Dafür ist mir immer wieder der Geruch von der Donau aufgefallen. Der war aber eher frisch und angenehm. Das ist so ein Süßwassergeruch. Das ist gar nicht so leicht zu beschreiben. Aber Salzwasser riecht einfach anders.

Kurz vor meinem heutigen Ende der Tour bin ich dann noch mal auf einen Britten und auf einen Deutschen getroffen. Es tut ganz gut, in der anderen Richtung unterwegs zu sein als alle anderen. So viele Leute trifft man sonst selten.
Am Abend war ich dann noch Fisch essen. Statt der versprochenen 300 – 350 g hat man den größten Fisch rausgesucht. Das hätte ich eigentlich schon wissen müssen. Vor allem hatte ich das schon gesehen, als man mir den Fisch gebracht hat. Da hätte ich was sagen sollen. Am Ende hat man mir dann einen fast 600 g Fisch abgerechnet. Das ist nicht nur das Doppelte an Fisch, sondern auch am Preis. Und das ist nicht in Ordnung. Am Ende habe ich zwar immer noch mehr bezahlt als ursprünglich vereinbart, aber nicht den vollen Preis. Trotzdem ist das eine Sauerei. Der Fisch wurde mir vor allem untergejubelt, weil das Restaurant sowieso bald zu gemacht hat und man noch mal das teuerste raushauen wollte. Und das ist eigentlich eine riesige Sauerei. Was das jetzt auslöst, ist, dass ich auf jeden Fall mehr aufpasse und eher Abzocke erwarte und das, obwohl ich von vielen Leuten einen ganz anderen Eindruck bekommen habe.
Einen kleinen Trost gab es aber ein kleines Kätzchen, vielleicht 2 – 3 Monate alt, hat sich zu mir gesellt und dann auch noch streicheln lassen.
Ich habe spontan am Morgen beschlossen, dass ich einen Tag Pause einlege. In Nichtgeschwindigkeit sollte man ja nicht so hetzen.

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Etappe 2022 #138 Veliko Gradište nach Kubin

Am 9.9. sollte es dann wieder losgehen. Es hat allerdings lange gebraucht, bis ich fertig war. In ca. einer Stunde Fahrt gibt es eine Fähre. Die fährt aktuell 10 Uhr und dann wieder 13 Uhr. 10 Uhr wäre mir zu früh gewesen. Da hätte ich ja früh aufstehen müssen. Die 13 Uhr Fähre wäre dann mit dem ganzen Getrödel aber fast noch eng gewesen. Aber nur fast. Ich hatte sogar noch Zeit, mal kurz zur kleinen Burg zu gehen.
Die Fähre stellte sich dann als eine Plattform heraus, die von einem doch recht kleinen Schleppkahn gezogen wurde. Es gab dabei ein paar lustige Wendemanöver. Die 500 Dinar (etwas mehr als 4 Euro) für die kurze Überquerung fand ich dann aber relativ teuer. Selbst in Österreich habe ich, glaube ich, weniger zur Donauüberquerung bezahlt.
Es gab dann einen Abschnitt auf dem Damm. Der war aber erst mal nicht so richtig erkennbar, da der Weg recht überwachsen war. Dann ging es auf eine Straße. Eigentlich war sie eher eine kleine Straße und auch nicht so wirklich breit. Dafür gab es recht viel Verkehr. Und weil es so eng war, war das doch nicht so angenehm. Zum Glück ging es später wieder auf den Damm zurück. Das fährt sich zwar etwas anstrengender, ist aber doch die entspanntere Variante. Ich bin dann noch einem älteres französischen Pärchen begegnet, mit denen ich etwas gequatscht habe.
In Veliko Gradište angekommen habe ich mir mal ein Eis gegönnt. Hätte ich gewusst, dass eine Kugel ca. der Menge von 2 – 3 Kugeln entspricht, hätte ich mir nicht 2 Kugeln bestellt.

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Etappe 2022 #139 Kubin nach Belgrad

Aktuell scheint sich ein System einzustellen. Es gab wieder einen Tag Pause.

Am 11.9. ging es wieder weiter an der Donau entlang und das trotz der Warnung vor Dornen. Ob das eine gute Idee war oder nicht, sollte sich noch herausstellen. Die ersten paar Hundert Meter an der Donau gab es jedenfalls einen höllischen Gestank. Die Wasserbecken waren wohl eher Kläranlage. Das war nicht so ein guter Einstieg.
Der Weg am Damm entlang war dann auch noch ganz schön huckelig. Das hat mich ordentlich durchgeschüttelt. Ein Radreisender hatte es sehr eilig und wir haben und nur mal kurz begrüßt. Dann ging es auf eine echt stark befahrene Straße. Das war wieder ordentlich stressig, weil auch heute die Straße eher eng war und die Autofahrer oft keinen Abstand kennen. Es fing dann auch noch an, leicht zu regnen. Wobei ich das nicht als besonders störend empfand. Nur eine paar Radreisende, die ziemlich schnell an mir vorbeizogen, schien das zu stören. In Pantschowa gab es dann einen Fahrradweg. Der war aber immer wieder überwachsen und damit nicht wirklich befahrbar. Aus Pantschowa raus hat der Verkehr dann sogar noch mal zugenommen. Zunächst wollte ich nicht auf den Damm, da der Weg sehr verwachsen war. Nach kurzer Zeit habe ich dem Verkehr aber nachgegeben und bin auf den Damm rauf. Hier bin ich dann zwei Deutschen und zwei irischen Radfahrern begegnet und habe mich etwas mit ihnen unterhalten.
Nach Belgrad rein ging es über eine Brücke. Ich bin dann der Beschilderung gefolgt, die den gleichen Weg zeigte, wie auch mein Navi, nämlich auf der linken Seite der Brücke. Leider war der Weg da sehr eng und mit Schildern bestückt. Es war also nicht so eine besonders gute Idee. Zudem hörte dieser enge Weg dann auch noch auf und es ging einen kleinen Trampelpfad entlang weiter. Die Seite konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr wechseln. Wer diese Planung für den Fahrradweg gemacht hat, sollte selbst mal drauf fahren. Das war echt eine Zumutung. Ob es auf der anderen Seite besser gewesen wäre, kann ich leider nicht sagen. Noch mal wollte ich nicht da rüber.

Die Buchung für das Apartment hatte ich am Abend vorher gemacht und angekommen, wann ich ungefähr da sein werde. Der Vermieter meinte, er hat keine Buchung gesehen. Er kam dann aber wenigstens nach 15 min. Allerdings ging der Herd nicht und somit hatte ich nichts zum Kaffeekochen. Das war echt nicht so doll. Zum Glück habe ich meinen Campingkocher. Aber so ist das ja eigentlich nicht geplant, wenn man ein Apartment mit Küche mietet. Außerdem hat er mich vor den Leuten im Haus gewarnt und dass ich auf keinem Fall die Tür für irgendjemanden öffnen soll. Das war dann alles sehr vielversprechend. So wünscht man sich die Ankunft.
Viel gemacht habe ich nicht. Ich habe mir das Schloss angeschaut und bin so ein wenig rumgelaufen. Ich war auch etwas matsch. Es sollte sich noch herausstellen, woher das kam.

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Etappe 2022 #140 Belgrad nach Novi Sad

Nach einem Tag Pause ging es dann am 13.9. wieder los. Und ich muss sagen, so richtig bereit war ich nicht für die Stadt. Es war mir etwas zu hektisch und ich war wie gesagt etwas matsch. Für die Wohnungsübergabe war der Vermieter direkt mal 15 Minuten zu früh dran. Wenn man eine Zeit ausmacht, sollte man auch nicht zu früh kommen. Das ist sehr unhöflich. Schließlich habe ich ja die 15 Minuten eingeplant für Kaffee und Packen. Nachdem ich ihn gebeten habe, kurz zu warten, stand er dann trotzdem direkt vor der Tür. Dreister geht es ja nun auch nicht.
Aus dem Zentrum musste ich über eine Brücke und dafür musste ich erst mal ein Stück rauffahren. Erst als ich auf der Brücke war, habe ich gesehen, dass es extra einen Lift gibt. Auf der anderen Seite ging es dann auf einem Fahrradweg an der Donau entlang. Der Planer schien aber verspielt oder betrunken gewesen zu sein. Es ging in Schlangenlinien vorwärts. Irgendwann ging es dann an einer Baustelle nicht mehr weiter und ich musste einen steilen Hügel rauf. So eine Gemeinheit. So was zum frühen Morgen. OK, so früh war es dann auch nicht mehr. Aus Belgrad raus ging es dann wieder auf eine stark befahrene Straße. Und kaum macht man einen Tag Pause, schon wendet sich das Blatt und es gibt Gegenwind. Irgendwann bin ich dann aber zum Glück abgebogen und wenigstens der Verkehr nahm erst mal wieder ab. Dafür habe ich wieder einige Radreisende getroffen.

Ich habe mich am nächsten Morgen (14.9.) kurzerhand entschlossen, es langsam angehen zu lassen und wieder einen Tag Pause zu machen. Einer der Gründe ist auch, dass ich einen Insektenstich habe, der sich immer weiter entzündet. Am Nachmittag kamen dann noch Schmerzen in der Achselhöhle auf der Seite des Einstichs dazu und ein länglicher roter Streifen zog sich von der Entzündung.

Am nächsten Morgen (15.9.) hatte ich immer noch Schmerzen und der Einstich sah nicht besser aus. Da Novi Sad die größte Stadt hier und für die nächsten 2 – 3 Tage ist, bin ich dann direkt zum Arzt gegangen. Denn eine kurze Recherche bei Doktor Google hat ergeben, dass es unter Umständen eine Entzündung des Lymphsystems ist und ich will Komplikationen vermeiden.

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Etappe 2022 #141 Novi Sad nach Bač

Nachts hat es dann ordentlich geregnet. Und kurz vor der Abfahrt am 16.9.2022 ging es auch noch mal los mit dem Regen. Das war kein schöner Start in den Tag. Es ging dann auf den Damm, der zum Glück anfangs noch befestigt war. Und hier gab es gleich wieder Regen.
Der Fahrradweg auf dem Damm wurde dann direkt mal zur Straße mit ein paar Autos auf dem engen Raum.
Nach einigen Kilometern habe ich fast sicher einen jungen Wolf gesehen. Das war bei Begeč. Ein Hund war es ziemlich sicher nicht. Er ist schnell im Gebüsch verschwunden. Für ein Foto gab es keine Zeit.
Ich habe dann einen Short Cut genommen. Der ging dann aber auf unbefestigten Wegen lang, die durch den Regen der letzten 2 Tage aber eher matschige Rutschpartie waren. Das war wohl nicht so eine gute Idee.
Es gab dann auch noch Gewitter. Leider führte mich mein Navi zu einem Militärgebiet, durch das sie mich einfach nicht fahren lassen wollten. Und genau in dem Moment fing wieder ein Sturzregen an. Alles war so nass, dass ich nicht mal vernünftig schauen konnte, wo ich lang muss. Dann fing auch noch Gegenwind an. Als ich dann in der Unterkunft war, war ich echt froh und keine Stunde später hat es wieder geschüttet und ordentlich gewittert.

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Etappe 2022 #142 Bač nach Sombor

Als ich am 17.9. los bin, kam nach dem Ort ein Feldweg und schnell war das ganz schön matschig und oft gab es Pfützen über den gesamten Weg. Die Alternative war dann die Schnellstraße, die ganz gut befahren war. Und es hat die ganze Zeit geregnet.
Am nächsten Ort ging es dann zunächst am Kanal entlang und wieder auf Feldwege. Das war mal wieder echt matschig und Pfützen gab es auch genug. Das Rad ist versunken, es wurde immer mehr Matsch und irgendwann haben sich die Räder nicht mehr bewegt. Ich habe geschoben, die Räder haben sich keinen Millimeter bewegt, dafür bin ich ständig weggerutscht. Der Matsch am Rad war wie feuchter Ton und unter den Füßen war Seife.

Als ich endlich wieder auf befestigter Straße war, habe ich versucht, den Matsch mit Stöckern abzuputzen, das klappte aber nur bedingt. Nach ein paar Kilometern bin ich an einer Waschanlage vorbeigekommen und konnte endlich den Rest wegsprühen.
Hinter der Grenzbrücke nach Kroatien, an der ich auf der serbischen Seite vorbeigefahren bin, sollte es eigentlich an der Donau entlang weiter gehen. Laut Karte war es anfangs auch asphaltiert, es gab aber auch ca. 4 km unbefestigten Weg. Für heute hatte ich mal genug Matsch. Also bin ich der Straße gefolgt. Die war zu Glück nur moderat befahren. Ab 14 Uhr kam dann auch noch der Gegenwind dazu und der Dauerregen hat einfach nicht aufgehört.

Es gab auch ein paar technische Macken. Das Handy hat wieder rumgesponnen. Es hat vielleicht doch zu viel Wasser abbekommen. Eigentlich ist es aber wasserdicht. Das Laptop lässt sich nicht mehr einschalten und auch nicht über USB-C aufladen. Ein anderes Netzteil habe ich nicht dabei und kann es aktuell nicht testen. Und auch die Action Cam war bei Aufladung am Kochen. Ich habe mir die Finger verbrannt. Ich habe dann erst gesehen, dass Feuchtigkeit am Display war. Dabei ist sie eigentlich auch wasserdicht. Was ist heute nur los?

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Etappe 2022 #143 Sombor (Serbien) nach Baja (Ungarn)

Als es am 18.9. Weiter ging, hab es gleich mal Gegenwind und recht viel Verkehr auf einer eigentlich recht kleinen Straße. An der Grenze gab es dann auch noch auf der ungarischen Seite eine ordentliche Schlange. Es ging echt sehr langsam voran. Als ich mich vorbeigeschlängelt hatte, stellte sich heraus, dass es Computerprobleme gab. Zum Glück ging es irgendwann wieder und ich war durch. Dafür hat mich dann im nächsten Ort wieder ein kurzer Regenschauer erwischt. Weil ich mir dann doch ein paar Kilometer sparen wollte, bin ich über eine Abkürzung. Das ging aber wieder über einen Feldweg. Und wie sollte es anders sein, er war durch den Regen der letzten Tage natürlich auch Matsch und Pfützen.

Bei Bački Monoštor
Bei Bački Monoštor

Unterwegs habe ich dann Walnussbäume gesehen und ein paar davon mitgenommen.
Bis an die Donau gab es weiter noch Gegenwind, wurde es etwas ruhiger. Am Damm bin ich einem deutschen Fahrradfahrer begegnet, der am Reparieren war. Ich habe, wie immer, meine Hilfe angeboten und Werkzeug geborgt. Leider war er nicht so freundlich. Er war wohl eher im Stress. Etwas weiter bin ich dann noch einem eher entspannten und sehr netten Briten begegnet und habe etwas mit ihm gequatscht. Sonst war es ziemlich bewölkt, hat aber nicht mehr geregnet.

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