Nachdem es mit der Fähre von Batumi nicht geklappt hat, bin ich noch ein wenig in Georgien rumgefahren und habe mich dann auf den Weg über die Türkei gen Westen aufgemacht. Dieses Mal geht es durch die Türkei im Sommer. Das letzte Mal war ich ja im Winter hier.
Ab Batumi habe ich immer mal wieder eine Abkürzung mit dem Bus genommen. Immerhin bin ich die Strecke schon gefahren und ich wollte auch nicht zu spät im Jahr in Deutschland ankommen. Einen kalten Winter hatte ich ja schon hier in der Türkei.
In der Türkei bin ich trotz einiger Busfahrten dann doch ca. 2.453 km gefahren und habe dabei unglaubliche 24.430 Meter Höhe erklommen.
Etappe 2022 #084 Batumi nach Fındıklı (Türkei)
Meine erste Etappe in der Türkei fing zunächst noch in Batumi in Georgien an. Von hier aus ging es dann bis kurz vor Fındıklı.
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Etappe 2022 #085 Fındıklı nach Of
Unglaublich, ich war am zweiten Tag in der Türkei am 26.6.2022 schon vor 8 Uhr wach und vor 9 Uhr bereit zum Losfahren. OK, das macht dann auch die eine Stunde Zeitunterschied zu Georgien. Die Türkei hat nämlich keine Sommerzeit. Alles war gepackt, die Taschen zur Tür getragen und als ich die Tür aufgemacht habe, hat es angefangen zu regnen und nicht nur ein bisschen. Also habe ich mal alles wieder hochgetragen und mich auf den Balkon gesetzt. Ungefähr eine Stunde später sah dann aber alles schon viel besser aus. Also habe ich alles aufs Fahrrad gepackt und bin losgefahren. Nach ca. 5 km hatte ich dann direkt mal einen Platten. Gut, also alles wieder runter vom Fahrrad und Reifen flicken. Es war eine Glasscherbe, die mir in den Reifen gedrückt hat. Der arme Schlauch hatte auch schon gefühlt hundert Flicken. Aber ich will mir den Ersatzschlauch noch etwas aufheben. Viel schlimmer ist, dass jetzt der relativ neue Hinterreifen schon mal einen Schlitz hat.
Weiter ging es dann gegen den Wind. Und in der Ferne sah es auch noch verdächtig nach Regen aus. Das sollte dann auch schnell losgehen. Eigentlich war ja für den Nachmittag kein Regen angesagt. Allerdings hatte es von 11 Uhr bis 15 Uhr dauergeregnet und auch danach hat es immer mal wieder geregnet. Leider war an der Fernverkehrsstraße auch recht viel los. Einmal habe ich eine Tunnelumfahrung verpasst und durfte dann auf 2 km eng mit LKWs und PKWs kuscheln. Die anderen Male habe ich aufgepasst, dass ich die Ausweichstrecke nehme. Das scheint hier die alte Straße zu sein. Die ist leider nur in meine Richtung von Osten nach Westen nutzbar. Denn von der Gegenfahrbahn müsste man über die Leitplanken drüber und das ist wohl eher sehr unpraktisch. Für mich ist das aber sehr gut, da ich in eine Richtung nicht immer so viel im Tunnel kuscheln muss. Ich habe zwar viele Reflektoren am Rad und das Licht immer an, aber wenn die Autofahrer selbst kein Licht an haben, helfen die Reflektoren auch nichts.
Bei Rize bin ich der Hauptstraße Richtung Trabzon gefolgt. Das war ja meine Richtung. Ich hatte dann aber zu spät gesehen, dass es eine Promenade gab, die für mich viel praktischer gewesen wäre, da dort ja kein Verkehr ist. Leider war auf ca. 8 km keine Möglichkeit, auf die Promenade zu kommen, da die Straße durch einen hohen Zaun getrennt war. Das war echt etwas ungünstig, da ich da mal etwas Pause machen hätte können. Rize war mir für die Übernachtung etwas zu groß und zu voll. Wegen des Regens und der hier sowieso fehlenden Möglichkeit, sein Zelt aufzustellen, wollte ich eine feste Behausung. Also bin ich noch weitere 27 km bis Of gefahren. Hier habe ich ein erschwingliches gutes Hotel gefunden. Allerdings musste ich schon feststellen, dass ich mit den Preisen vom Winter nicht mehr rechnen kann. Inflation und Saison lassen wohl grüßen.
In Of habe ich dann noch einen Tag Pause eingelegt. Am Morgen hatte es noch ordentlich geschüttet und ich war eh etwas faul.
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Etappe 2022 #086 Of nach Trabzon
Am 28.6. ging es dann weiter. Die Schnellstraße hier an der Küste verläuft sehr dicht am Meer entlang und auf der anderen Seite fangen dann gleich die steilen Berge an. Kommt man in ein Ballungsgebiet, nehmen sie einen den Seitenstreifen weg und man muss wieder mit dem Verkehr kuscheln. Und der war heute echt stark. Vor allem kurz vor Trabzon wurde es richtig stressig. Ständig ist man hupenden Autos und LKWs ausgesetzt, die knapp an einem vorbeifahren. Da bin ich froh, wenn es in den Ballungsgebieten eine Promenade gibt. Da raufzukommen ist meistens ein kleiner Act, da der Bordstein recht hoch ist und mein Rad halt auch schwer. Außerdem gibt es oft noch andere Hindernisse, die man überwinden muss. Runterkommen gestaltet sich oft sehr ähnlich. Aber für ein paar Kilometer oder manchmal auch nur einen Kilometer hat man dann etwas entspannteres Fahren.
Kurz vor Trabzon gab es dann einen Mediamarkt. Ich brauchte ein paar neue Kopfhörer. Die gibt es zwar auch wo anders, aber da meistens eher die sehr Günstigen und oft die Chinesischen. Hier habe ich ein paar vernünftige zu einem guten Preis bekommen. Jetzt kann ich wieder meine Podcasts hören.
In Trabzon bin ich dann ein ausgewähltes Hotel angefahren. Als ich nach einem Zimmer fragte, sah es erst mal ganz gut aus. Dann fragte die Empfangsdame, ob ich alleine bin und meinte, dass keins frei ist. Ein ähnliches Spiel gab es im nächsten Hotel. Eigentlich waren die Preise bisher immer aufs Zimmer und nicht die Anzahl der Personen bezogen. Daher hat mich das schon ganz schön verwundert. Zum Glück habe ich dann ein recht günstiges (für jetzige Verhältnisse, muss ich sagen) und nicht zu schlechtes Hotel gefunden. Leider hat es dann am Abend immer wieder geregnet.
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Ein Tag in Trabzon hat mir selbst gereicht. Irgendwie brauche ich gerade nicht so große Städte. Schön war, dass ich gestern noch ein Fischrestaurant gefunden hatte, gerade als es anfing zu regnen.
Etappe 2022 #087 Trabzon nach Gürgenağaç
Heute ging es also raus aus Trabzon, ein kleines Stück zurück gen Osten, um dann süd-westlich in die Berge rein zu fahren. Leider war in Trabzon einiges gesperrt und ich musste mich irgendwie wieder auf die Straße schlängeln. Leider war dann auch die Straße in den Bergen recht stark befahren. Die ersten Tunnel konnte ich noch umfahren. Leider war es durch Bauarbeiten trotzdem echt staubig und die LKWs haben diesen Staub auch gut aufgewirbelt. Da, wo es Matsch war, haben sie diesen dann schön in die Gegend verspritzt und auch auf mich.
An Stellen, an denen die Straße wegen Bauarbeiten dann nur einspurig war und es keinen Seitenstreifen gab, wurde ich auch mal wieder ordentlich geschnitten. An einer Stelle hatte ich dann gemerkt, dass der eine vordere Gepäckträger nicht richtig fest war. Also habe ich dann mir ordentlich Verkehr ein wenig am Rad geschraubt.
Um ein paar Höhenmeter zu sparen, bin ich dann weiter der Schnellstraße gefolgt und nicht die Nebenstraße gefahren. Schnell musste ich feststellen, dass das nicht so eine gute Idee war. Es kamen nämlich zwei Tunnel. Einer war etwas mehr als 1,5 km lang und der andere etwas mehr als 1 km lang und es ging die ganze Zeit bergauf. Die beiden Tunnel waren mit dem Verkehr dann etwas stressig.
Sonst ging es dann immer weiter und gefühlt immer steiler in die Berge. Immer wieder musste ich anhalten, um Luft zu holen und meinen Puls unterzubekommen. Als ich dann an einem Restaurant vorbei kam, habe ich kurzerhand Pause gemacht, um zu essen. Hier hatte ich dann kurzerhand entschieden, dass es für heute genug ist und eine einigermaßen erschwingliche Unterkunft gefunden. Es soll wieder regen und ein bisschen hat es das auch schon. Leider ging es zur Unterkunft ca. 200 Meter sehr steil rauf und auch nicht ganz so in meine Richtung. Aber ich wurde nett mit Kaffee empfangen und habe mich sehr gut unterhalten.
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Etappe 2022 #088 Gürgenağaç nach Torul
Nach einem ganz leckeren Frühstück ging es dann weiter. Zunächst bin ich runter zur Hauptstraße, um dann wieder den Anstieg zu wagen. Leider hatte ich keine einfachere Möglichkeit gefunden. Und es ging mal wieder steil rauf. Gefühlt musste ich jeden Kilometer halt machen. Was nicht weiter schlimm war, denn so viel bin ich auch nicht gefahren. Es war wirklich anstrengend und ich war wieder gut durchgeschwitzt. Dafür schien heute endlich mal wieder so richtig die Sonne. Es war auf jeden Fall ein super Gefühl. Irgendwo kurz vorm Gipfel wurde ich dann auch noch angebellt. Allerdings war der Hund ganz froh, als ich ihm ein wenig von meinem Brot abgegeben habe. Viel konnte ich nicht geben, weil ich nicht genau wusste, was ich selbst noch brauche.
Oben angekommen riefen mir ein paar Leute aus einem Restaurant auf Englisch zu, woher ich denn komme. Ich habe dann Almanya geantwortet. Die haben mir dann direkt auf Deutsch zugerufen, dass ich doch kommen soll. Es waren jüngere Deutsche mit türkischen Wurzeln, die hier ihre Familie besuchen. Ich musste gleich alles erzählen, was ich hier mache, wie ich auf diese Idee gekommen bin und so weiter. Und direkt wurde ich auch mal eingeladen. Es gab was zu Essen und Tee. Ich musste aber noch viel Luft holen und konnte die Fragen gar nicht so schnell beantworten, wie ich gefragt wurde. Als ich dann weiter wollte, rief mich im nächsten Restaurant direkt noch mal jemand ran, der auch früher in Deutschland gelebt hat und ich wurde wieder zum Tee eingeladen. Es waren auf jeden Fall ein paar sehr schöne Einladungen und nette Leute.
Kurz bevor ich los bin, zog eine Wolke auf. Es ist immer sehr schön anzusehen, wie die Wolken über den Gipfel schleichen. Zum Glück ging es jetzt eine ganze Weile bergab. Nichts gegen bergauf, aber nach zwei Tagen steilen Anstieg war das echte Willkommen. Es dauerte auch nicht lange, dann war auch aus der Wolke raus und die war eigentlich auch nicht so wild. Die Sonne brauchte nicht lange, um mich wieder zu brutzeln. Ein wenig unangenehm fand ich den Schotter auf der Fahrbahn. Ich bin recht langsam runtergefahren, um nicht wegzurutschen. Das hat aber meine Laune in kein(st)er Weise beeinträchtigt. Die Abfahrt und der Sonnenschein waren einfach richtige Gute-Laune-Bringer.
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Etappe 2022 #089 Torul nach Şiran
Ich war zwar früh auf, habe aber ne Weile gebraucht, um loszukommen. Nach ein paar Kilometern ging es ganz schön steil rauf. Den Teil hätte ich mir sparen können, indem ich einen kleinen Umweg gefahren wäre. Aber was solls. Irgendwann war ich schnaufend auf der Straße, die mich dann auf den Berg führte. Es war eine super Landschaft. Ich war wirklich beeindruckt. Und die Sonne schien auch noch dazu. Was konnte also passieren?
Nun ja, nach ein paar Kilometern fingen größere Flächen mit Teer an. Dieser war ziemlich weich durch die Hitze und hat sich in die Zwischenräume meiner Reifen gesetzt. Der Splitt, der auch noch auf der Straße war, hat sich dann da dran festgesetzt. Mit der immer mehr zunehmenden Steigung hat sich das angefühlt, als ob ich Teer unter den Sohlen hatte.
Als ich sagte, dass es steil war, meinte ich supersteil und ich meine wirklich, wirklich steil. Ich habe mich stückchenweise hochgearbeitet. Ich habe mich von einem Verkehrsschild zum nächsten gehangelt. Aus anfangs 100 Metern zwischen den Pausen wurden dann irgendwann 50 und dann noch 30 und 20 Meter. Der Gegenwind hat mich dann einmal fast vom Rad gepustet. Die Beine waren echt schon durch, als ich am Gipfel angekommen bin. Dafür war der Ausblick atemberaubend.
Als es dann eine ganze Weile runterging, musste es natürlich noch ein paar kurze, aber steile Anstiege geben. Ca. 10 km vor dem heutigen Ziel bin ich dann auch noch immer näher zur Gewitterwolke gefahren. Es fing schon an, leicht zu regnen und genau hier gab es natürlich wieder einen Anstieg. Irgendwie habe ich es aber doch noch fast trocken bis nach Şiran gepackt. Hier werde ich jetzt eine kurze Pause machen.
Fast 4000 Meter Anstieg in den letzten 3 Tagen. Ich wollte es in den letzten Tagen der 45 noch mal so richtig wissen. Morgen schaue ich mich nach E-Bikes um.
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Gestern sagte man mir, dass heute zum 2.7. kein Zimmer frei ist. Ich habe sogar noch mal nachgefragt. Also habe ich ein Zimmer in einem anderen Hotel gebucht. Heute beim Auschecken fragten sie mich dann, ob ich noch bleiben will. Hm, etwas zu spät. Und so böse bin ich darum auch nicht. Es war mir eh zu hellhörig.
Ich bin also zu meinem Geburtstag (2.7.) umgezogen. Es ging zwar nur ein kleines Stück, aber ganz schön steil rauf zum Hotel und dann musste ich auch noch in den 4. Stock. Da hatte ich aber ein riesiges Apartment mit Waschmaschine. Also habe ich zu meinem Geburtstag auch noch Wäsche gewaschen. Aber das musste mal wieder sein. Die Sachen wurden seit Wochen immer nur im Waschbecken kurz durchgespült. Sonst habe ich ganz schön viel entspannt.
Etappe 2022 #090 Şiran nach Gölova
Am 3.7. ging es dann wieder weiter. Es gab mal wieder sehr schöne Landschaft und ein paar steile Stellen. Später kam dann auch noch Wind auf und der hat ganz schön gegen mich geblasen. Bei Gölova habe ich kurz noch fürs Abendessen eingekauft. Eigentlich wollte ich noch ein Stück fahren, aber der See hat mich einfach direkt angelacht. Also bin ich auf die ruhigere Seite des Sees und habe mir einen Platz zum Campen gesucht. Dumm, dass ich gleich mal in Kuhfladen getreten bin. Da hatte ich dann wenigstens was zu tun am Abend.
Zu Essen gab es frisches Gemüse, Kirschen und Trauben und Nudeln in Tomatensoße. Letzteres war eher unspannend, aber ab und an kann man sich das mal machen.
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Etappe 2022 #091 Gölova nach Suşehri
Nach einer etwas unruhigen Nacht bin ich dann erst recht spät raus und habe etwas Zeit gebraucht, um in Gang zu kommen. Aber der Plan war eh nur ca. 50 km zu fahren. Da muss man nicht gleich morgens Stress machen.
Ich bin dann gleich mal auf eine neue und ziemlich breite Straße mit breitem Seitenstreifen gekommen. Die meiste Zeit war das recht entspanntes Fahren. Es gab gemäßigten Verkehr und genug Platz für alle. Wenn da nicht ab und an ein paar Fahrer wären, die bei zwei leeren Fahrstreifen dann doch noch den Seitenstreifen nutzen müssen.
Irgendwann kam ich an einer Polizeikontrolle vorbei. Normalerweise wird man da durchgewunken. Hier wurde ich aber angehalten. Allerdings war der Polizist eher interessiert, woher ich komme und wohin ich fahre. Nach einem kurzen Schwätzchen hat er mich dann verabschiedet. Kurz darauf winkte mir ein LKW-Fahrer zu und hat mich zu Tee und Oliven und Brot eingeladen. Mit Google Translate haben wir dann ganz gut kommuniziert.
Weiter ging es dann auf der neuen Straße durch schöne Landschaft und mit kaum Steigungen. Das war echt mal entspannt. Leider war dann das letzte Stück vor meinem Ziel noch mal richtig steil. Heute vor einem Jahr bin ich in Karlsruhe gen Süden gestartet. OK, ich bin ja schon 2020 mit Unterbrechungen gestartet und war im Juni 2021 schon an der Nord- und Ostsee. Aber in diesem Abschnitt bin ich vor einem Jahr am 4.7.2021 gestartet. Das wollte ich dann mit einem İskender Kebap feiern. Beim İskender kommt es meiner Meinung nach sehr auf die Tomatensoße an. Und die war leider dieses Mal nicht ganz so gut. Da muss ich wohl weitersuchen oder noch mal nach Bodrum.
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Etappe 2022 #092 Suşehri nach Zara
Heute ging es dann weiter. Zunächst mal ging es steil runter, um dann wieder steil rauf zu kommen. Ein Stück bin ich dann auf Schotterstraße gefahren, um nicht noch mehr runter und rauf fahren zu müssen. Hier sind aber ab und an Autos angeprescht und haben ordentlich Staub aufgewirbelt. Nach einem kurzen Stück bin ich dann wieder auf eine Schnellstraße gekommen, die heute mal wieder mächtig rauf ging. Am Anfang war das noch gemächlich. Auf ca. dem letzten Drittel ging es dann aber immer steiler rauf. Da hatte ich mal wieder gut zu treten.
Unterwegs war am Rand dann noch ein Typ, der mit einem Gewehr rumgefuchtelt hatte. Ein wenig Angst hat mir das schon gemacht. Aber gut. Irgendwann fragte mich dann ein Fahrer eines Transporters, ob er mich mitnehmen soll. Das vermute ich jedenfalls, weil die Gestik dem entsprochen hatte. Ich habe aber abgelehnt. Das wollte ich alleine schaffen. Kurz darauf dachte ich dann, ob ich denn dumm bin oder was. OK, es waren gerade noch 90 Höhenmeter rauf. Die waren aber echt steil.
Als ich das dann geschafft hatte, ging es ja wieder bergab. Ich musste nicht mal bremsen. Es gab nämlich mal wieder ordentlich Gegenwind. Und an flachen Stellen musste ich sogar mal wieder reintreten. Ca. 1 km vor meinem heutigen Ziel hatte ich dann wieder mal einen Platten. Ich dachte, komm, das schaffst du noch mit Pumpen bis zum Ziel. Mit zweimal Pumpen und kaum mehr Luft auf den letzten Metern bin ich dann auch angekommen. Nach einem Tee habe ich dann die Reparatur in Angriff genommen. Dieses Mal habe ich mich für einen neuen Schlauch entschieden. Der alte hatte schon 5 Flicken und an der einen Stelle einen Doppelten, weil genau da zweimal ein Loch war. Ich fand, es war Zeit für einen Neuen.
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Etappe 2022 #093 Zara nach Sivas
Heute (6.7.) ging es direkt weiter. Anfangs war es noch flach, irgendwann ging es dann aber immer rauf und runter. Das hat mich ein wenig an meine erste Zeit in der Türkei erinnert, als ich vom Westen kam. Da war es auch sehr hügelig und ging im Achterbahnstil rauf und runter.
Unterwegs bin ich dann auf ein Pärchen aus Australien gestoßen. Wir haben eine ganze Weile gequatscht. Das Wetter war toll und sonst hatte ja auch alles gestimmt. Warum nicht mal Zeit für Socializing nutzen.
Die Landschaft sah für mich etwas außerirdisch aus. Ab und zu gab es zwar bewirtschaftete Flächen, aber viel der Landschaft war Grasland und ab und an gab es weiße Steine. Die bestanden allerdings aus leicht brüchigem kristallinen Gestein. Ich bin jetzt kein Experte, daher die amateurhaften Versuche der Beschreibung.
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Etappe 2022 #094 Sivas nach Şarkışla
Gleich am Anfang ging es mal auf die Schnellstraße. Da war wie immer viel Verkehr. Und das kann schon mal nervig sein. Eigentlich wollte ich in der Innenstadt noch Brot kaufen, war aber zu faul, den Umweg zu nehmen.
Als ich dann kurz vorm Anstieg stand, hatte ich noch mal überprüft, wo ich was zu Essen kaufen kann. Auf die nächsten langen Kilometer wurde mir nichts angezeigt. Jetzt bin ich etwas vorsichtig, was Google Maps angeht. Oft werden hier in der Gegend Sachen angezeigt, die es nicht gibt. Und dass ist echt viel. Gerade bei Kleinmärkten und Supermärkten bin ich etwas vorsichtig geworden. Ich verlasse mich da nicht mehr auf die Technik.
Auf der anderen Seite sind auch viel Sachen nicht auf Maps oder Open Streetmap. Falsche und fehlende Information ist so eine der größten Beanstandungen, die ich habe. Es wäre toll, wenn die Supermarktketten ihre Standorte besser unter Kontrolle hätten. Selbst versuche ich ja auch Probleme zu melden, aber ob das immer hilft, ist mir nicht klar.
Jedenfalls stand ich kurz vor dem Anstieg und hatte mich entschieden, doch noch zum Supermarkt zu fahren, der aber etwas vom Weg weg war. Es ging echt steil rauf. In dem Moment hätte ich mir das gerne gespart, aber es stellte sich raus, dass es später ganz wichtig war.
Direkt nach dem Supermarkt, für den ich eine kleine Runde gedreht hatte (im warsten Sinne des Wortes), ging es dann recht steil rauf. Die meiste Zeit gab es Landwirtschaft. Viel der Fläche wurde bewirtschaftet. Und die Zeit in den Bergen, weg von größeren Straßen habe ich wirklich genossen. Und das, obwohl es teils nur Schotterpiste war, auf der die Autos ordentlich Staub aufgewirbelt hatten. Nach ein paar steilen Anstiegen ging es dann wieder auf die Schnellstraße. Das war mal wieder weniger spannend.
Şarkışla hatte aber so seinen Reiz. Es gab einen netten alten Kern und leckere Tantuni (vereinfacht gesagt: Dürüm mit Hackfleisch, Gemüse und leckerem Gewürzöl).
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Etappe 2022 #095 Şarkışla nach Kayseri
Am 8.7. ging es, wie sollte es anders sein, wieder auf die Schnellstraße. Hier bin ich dann etwas verträumt gefahren und hätte fast den Radreisenden auf der anderen Straßenseite übersehen. Zu meiner Verteidigung, es war eine baulich getrennte 4-spurige Straße.
Es stellte sich heraus, dass er ein Italiener ist und kein Wort Englisch spricht. Wir gaben die ganze Zeit per Google Translate kommuniziert. Das war etwas anstrengend, aber doch ganz praktisch. Er meinte, dass ich seit einem Monat der erste Gleichgesinnte bin, den er trifft. Ich habe ihm dann von den Australiern von vor (ich glaube) 2 Tagen erzählt und er war zuversichtlich.
Kaum 5 km weiter bin ich auf zwei weitere Radreisende gestoßen. Ich habe ihnen von dem Italiener erzählt, wir haben und aber trotzdem noch kurz ausgetauscht. So viel Fahrradfahrerkontakt hatte ich lange nicht mehr. Gut, ich fahre ja auch in die andere Richtung als die meisten und entgegenkommende Reisende sind wahrscheinlicher.
Ich hatte zwar irgendwann schon eine Pause eingelegt und Brot und schwarze Oliven gegessen, aber ganz so durch war ich noch nicht. Irgendwann war ich dann aber so fertig und hungrig, dass ich zwischendurch was essen musste. Es gab eine mittelmäßige Suppe an einer kleinen Tankstelle. Ein auch deutschsprachiger Türke hatte dann direkt gemeint, dass es besser ist, an Orten mit mehr Gästen zu essen. Gut, weiß ich auch, aber wenn weit und breit nichts ist und man nicht mal schnell 10 km in den nächsten Ort fahren kann …
Am Nachmittag kam dann direkt noch Wind auf und hat mich am Vorwärtskommen gehindert. Da ich schon einige Kilometer zurückgelegt hatte, war das nicht wirklich willkommen. An einer Tanke wollte ich dann noch schnell Wasser auffüllen. Da haben mich dann ein paar Polizisten zum Tee eingeladen. Die Pause war willkommen. Verständigt haben wir uns per Google Translate.
Die beiden Reisenden von vorher hatten mich vor dem Verkehr in Kayseri gewarnt. Allerdings musste ich feststellen, dass der Verkehr nicht so außergewöhnlich verrückt war und vor allem war weniger Verkehr. Später habe ich dann auch erfahren, woran das lag. Ich war erst gegen 19 Uhr in der Stadt und wollte noch schnell zum Sportgeschäft, um ein-zwei Dinge zu besorgen, die ich auswechseln wollte. Als ich dann das Zimmer bezogen hatte und zum Essen unterwegs war, war es schon 21 Uhr. Viele Geschäfte hatten schon zu, ich habe aber trotzdem noch ein nettes Köfterestaurant gefunden. Später war ich dann noch schnell im Supermarkt. Als ich raus bin, hat mich ein paar Hundert Meter ein Einwohner angesprochen. Er erzählte mir dies und das und davon, dass er ein Teppichgeschäft hat. Ich meinte, dass ich mit dem Rad unterwegs bin und auf keinen Fall war kaufen kann (geschweige denn will). Er wollte mich zu meinem Hotel bringen, da sein Geschäft ganz in der Nähe ist. Allerdings hat er mich dann trotzdem zu seinem Geschäft gebracht und ich habe höflich, aber eindringlich das Weite gesucht. Kurz vorher hatte er mir noch gesagt, dass morgen wegen des Feiertags alles zu ist. Dafür ist die Stadt dann auch menschenleer. So viel dann zum wenigen Verkehr am Abend. Leider war es mittlerweile schon nach 22:00 Uhr und alle Supermärkte geschlossen. Sonst hätte ich mir noch ein paar Dinge mehr besorgt.
Leider kamen nachts gegen 2:00 Uhr die Zimmernachbarn zurück und das etwas lautstark. Die fingen dann auch direkt an, eine kleine Party zu feiern. Nach fehlgeschlagenen Versuchen der Kommunikation bin ich zur Rezeption. Die haben mir dann ein anderes Zimmer gegeben. Da kamen dann leider kurz nach meinem Umzug die Gäste zurück. Auch hier half Anklopfen nicht und ich bin verzweifelt zur Rezeption. Es war immerhin schon nach 3 Uhr nachts. Als der dann mit mir hochkam, war es allerdings schon leise. Mit dem ganzen nächtlichen Stress bin ich aber erst gegen 4 Uhr eingeschlafen.
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Somit habe ich lange geschlafen und war insgesamt etwas matsch drauf. Damit habe ich dann auch die ganzen Schlachtungen zum Opferfest verpasst. Wobei ich das nicht als so großen Verlust erachte. Zuschauen, wie Tiere auf der Straße abgestochen werden und ausbluten, ist nicht so meine Samstagmittagbeschäftigung der Wahl.
Leider hatte aber auch alles zu. Zum Essen hatte ich dann zum Glück einen Dönerimbiss gefunden. Sonst war die Stadt wie ausgestorben. Ich hätte natürlich auch meinen Kochkrams rausholen können. Den Notgroschen gibt es dann immer.
Etappe 2022 #096 Kayseri nach Avanos
Nachdem die letzte Nacht ruhiger verlief als die vorletzte, war ich trotzdem noch nicht richtig ausgeschlafen. Aber ich wollte auch weiter. Großstadt muss nicht länger als einen Tag sein, vor allem, wenn nichts offen hat. Es ging zunächst mit relativ wenig Verkehr aus der Stadt raus. An den Ampelkreuzungen war es aber immer so, als ob jeder sofort durch muss und es gab ein paar Leute, die sich durchdrängen mussten und völlig irre und gefährlich gefahren sind.
Aus der Stadt raus ging es dann direkt mal schön steil rauf und das auch noch mit Gegenwind. Natürlich musste es auch noch eine Baustelle geben und die Autos sind ordentlich dicht und schnell an mir vorbeigezogen. Die Müdigkeit noch dazu erhöhte da nicht direkt meine Laune. Schon in der Stadt, aber auch am Hügel habe ich immer wieder Spuren des Opferfestes in Form von Blut und Fleischabfällen gesehen.
Auf halber Strecke nach Avanos nahm dann der Verkehr zu. Leider gab es auch nicht wirklich einen Seitenstreifen und ständig sind Autos sehr knapp an mir vorbei gefahren. Mehrfach habe ich auch im Rückspiegel gesehen, wie Autos ungebremst auf mich zufuhren und erst kurz vor mir eine Vollbremsung machten. Dafür wurde ich dann auch noch oft genug an gehupt. Wahrscheinlich haben die Fahrer am Handy gespielt und nicht nach vorne geschaut. Das habe ich oft genug schon beobachtet.
Allerdings ist die Situation selbst mit Seitenstreifen oft abenteuerlich, dass die Fahrer hier gerne die Kurven schneiden und dann auch noch den Seitenstreifen verwenden. Und das, obwohl oft 3 Fahrbahnen für sie zur Verfügung stehen. Aber Lenkrad benutzen ist ja auch sehr anstrengend. Die Hotelsuche war leider recht aufwendig und die Hotels teuer wegen des Touristenorts und der Feiertage.
Am frühen Abend habe ich dann noch ein paar Jungs aus Deutschland getroffen, die auch mit dem Rad unterwegs sind. Ich hatte sie erkannt, weil sie ihre Räder dabei hatten. Ich musste mich zu erkennen geben, da ich inkognito unterwegs war. Wir haben uns fürs Abendessen verabredet und sind dann anschließend noch in eine Bar auf zwei Biere. Es war auf jeden Fall ein netter Abend und ich wurde über meine Erfahrungen ausgequetscht.
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Etappe 2022 #097 Kappadokien
So, heute, am 11.7. will ich also durch Kappadokien fahren. Zuerst gab es mal ein richtig gutes Frühstück. Die Auswahl war groß und die Qualität sehr gut. Da habe ich dann doch etwas länger gebraucht, um loszukommen. Ich habe alles gepackt und bin dann gleich mal losgefahren. Geplant war eine Rundreise beginnend in Avanos, nach Ürgüp und dann nach Göreme. Der erste Stopp war aber dann Çavuşin. Kurz vorher bin ich noch mal ein Stück weiter westlich auf sandigen Wegen gefahren, weil mich die Landschaft so begeistert hatte. Da wusste ich noch nicht, was mich noch alles erwarten würde. Çavuşin ist ein netter Ort und hier gibt es schon einige sehr schöne Felshöhlen und schicke Felsformationen. Aber auch der Ort ist so ganz nett. Ich bin dann mal Richtung Felsen gefahren. Hier gibt es dann noch einige Felder und somit war ich dann auf einem sandigen Feldweg. Als der enger wurde, habe ich das Rad stehen gelassen und bin ein Stück weiter gewandert. Es war eine sehr gute Entscheidung und nicht nur, weil ich zwei Aprikosen gepflückt und ein paar Maulbeeren gegessen habe.
Weiter ging es dann Richtung Aktepe und dann Ürgüp. Ich war wirklich begeistert von den Felsformationen. Die großen Sehenswürdigkeiten habe ich aber nur kurz angeschnitten. Durch die aktuellen Feiertage war echt viel los und auf das Getümmel hatte ich weniger Lust. Aber auch so gab es genug zu sehen und zu erkunden. Ürgüp selbst fand ich anfangs nicht so schick. Dann ging es aber ziemlich steil den Berg rauf und da zeigte sich dann eine schickere Seite der Stadt. Allerdings war auch hier echt viel los und ich bin dem entflohen. Ein paar Kilometer weiter habe ich mich dann an eine schicke Stelle gesetzt und ein wenig Brot und Oliven und ein paar Möhren gegessen.
Bis Göreme war dann noch mal viel zu entdecken, aber auch viel los. Nichtsdestotrotz habe ich immer wieder angehalten und gestaunt. In Göreme wollte ich nach einer günstigen Unterkunft suchen. Leider war nichts Günstiges zu haben und wie überall war echt viel los. Ich habe kurzerhand beschlossen, doch wieder nach Avanos zu fahren. Das Zimmer da war ja ganz nett und zum Zelten war es mir ein wenig zu heiß.
Alles in allem hat sich der Ausflug wirklich gelohnt. Es ist auf jeden Fall ein Highlight und die Felsformationen und Höhlen sind ein echter Hinkucker. Die berühmten Ballons habe ich mir allerdings erspart. 4 Uhr aufstehen ist nicht so mein Ding, obwohl ich es für Angkor schon gemacht habe.
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Etappe 2022 #098 Avanos nach Aksaray
Heute (12.7.) ging es an der Schnellstraße mit einigem Verkehr entlang weiter gen Westen. Am Anfang gab es noch ein paar wirklich schöne Formationen zu sehen und sonst war die Gegend auch recht ansprechend, wie man so schön sagt. Allerdings sind die Farben hier eher braun, gelb und grau und nicht grün wie noch im Norden. Es war durch den Verkehr auch mal wieder etwas anstrengend und ich war echt froh, als es auf eine ruhigere Straße mit kleinen Dörfern und weniger Verkehr ging.
Ungefähr 20 km vor Aksaray ging es dann aber wieder auf einer mehr befahrene Straße mit den verrückten Autofahrern, die immer noch nicht wissen, was Abstand bedeutet. Aber als Radfahrer außerhalb von Orten ist man hier eben ein UFO (Unbekanntes Fahrobjekt), mit dem man nichts anfangen kann und das nur ein Störfaktor ist. Hier bin ich dann aber auf eine kleine Gruppe von Radfahrern aus Kanada und Australien gestoßen. Die waren echt gut drauf und ich habe mich lange nicht mehr so lustig unterhalten.
Die letzten Kilometer waren dann noch richtig anstrengend, weil der Verkehr immer mehr zugenommen hatte. Da war ich echt froh, als ich angekommen bin. Ich habe mir wieder ein Zimmer gegönnt. Ich brauche eben ab und an meinen Luxus. Als ich zum Essen gegangen bin, bin ich auf ein Niederländisches Paar getroffen und wir sind zusammen essen gegangen. Sie haben mich ausgequetscht. Aber das war ganz nett, so.
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Es gab mal wieder einen Tag Pause gegönnt. Muss halt auch ab und an sein.
Etappe 2022 #099 Aksaray nach Sultanhanı
Es ging dann am 14.7.2022 zunächst über kleine Straßen weiter. Das war zum Fahren auch echt angenehm, auch wenn ich dann über Schotterpiste gefahren bin. Irgendwann hielt mich dann ein Autofahrer an und es stellte sich raus, dass er in Dortmund lebt und hier Familienbesuch macht. Er hat mir gleich mal ein paar Aprikosen in die Hand gedrückt. Weiter ging es entlang einer Wüstenlandschaft. Was nicht aktiv bewässert wird, scheint direkt auszutrocknen und wenn mal eine Windböe kommt oder ein Auto, wird direkt mal eine Sandwolke aufgewirbelt. Irgendwann bin ich dann wieder auf der Schnellstraße gelandet. Aber was solls.
In Sultanhanı Kervansaray wollte ich nur kurz essen. Irgendwie war ich aber etwas faul und dachte mir dann beim Essen, ich könnte ja auch hierbleiben. Das habe ich dann auch direkt gemacht und mir mal die Karawanserei angeschaut. Da habe ich dann erfahren, dass sie im 13. Jh. die größte Karawanserei in Anatolien war. Insgesamt gab es nicht so viel zu sehen. Das ummauerte Stück war nicht so unheimlich riesig. Aber vielleicht habe ich auch nicht alles gesehen.
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Etappe 2022 #100 Sultanhanı nach Konya
Es ging dann wieder weiter Richtung westen. Anfangs war es noch flach mit nur leichtem Anstieg. Die Gegend sah auch noch etwas wüstenhaft aus, wurde dann aber durch landwirtschaftlich genutzte Flächen grüner. Immer wieder sind Autos über die Feldwege gerast und haben mir Sandwolken hinterlassen.
Dann ging es über einen kleinen Hügelkamm. Oben bin ich dann auf ein französisches Paar gestoßen. Sie waren auf dem Weg nach Osten. Wir haben uns ganz nett unterhalten. Das tut ja auch immer mal ganz gut.
Nach einer kurzen Abfahrt ging es dann mit ganz leichtem Anstieg weiter in die Stadt Konya rein. Leider gab es auch immer wieder Gegenwind.
In Konya habe ich dann festgestellt, dass ich meinen Kulturbeutel vergessen hatte. Ich war dann eine halbe Ewigkeit unterwegs, um Zahnputzkrams zu besorgen. Hier scheint es nicht so viele Supermärkte zu geben, die das führen und eine Drogerie habe ich auch nicht gefunden.
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Etappe 2022 #101 Konya nach Beyşehir
Es ging aus der Stadt raus und dann mal gleich steil rauf in die Berge. OK, das war zumindest zu der flachen Wüstenlandschaft eine Abwechslung. Aber dann gleich so steil? Auf jeden Fall wurde es direkt mal grüner und ich habe Bäume, Felder und Wiesen gesehen. Im Gegensatz zu den schier unendlichen Sandfeldern noch vor ein-zwei Tagen war das auch optisch eine ganz andere Sache. Außerdem bin ich an einem sehr schicken See vorbeigekommen, den Altınapa Dam.
Für den zweiten der beiden höheren Anstiege habe ich kurz am Straßenrand noch eine Stärkungspause gemacht. Es gab Köfte (Bouletten) im Ekmek (Brot) und dazu Çay (Tee). Außerdem habe ich mich mit dem Besitzer und seinem Sohn ganz nett unterhalten, soweit das mit Händen und Füßen und Google Translate ging.
Weiter ging es dann langsam wieder rauf. Es gab einen breiten Seitenstreifen, der das Fahren doch recht entspannt gemacht hat. Trotzdem war ich dann froh, als der Gipfel erklommen wurde und es fast nur noch bergab ging. Von weiten konnte ich schon den Beyşehir See sehen. Beyşehir war auch mein heutiges Ziel. Zum Baden habe ich zwar nichts gesehen, aber soweit ist der See ganz nett und ziemlich groß. Ich schätze so die Größe des Bodensees.
Ich habe mal wieder vergessen, am Anfang die Strecke aufzuzeichnen. Daher gibt es wieder zwei Strecken. Die Erste ist angenähert, aber recht akkurat, die zweite wirklich gefahren.
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Ich habe in Beyşehir dann wieder einen Tag Pause eingeplant. Eigentlich wollte ich ein paar Sachen erledigen. Leider war das Internet im Hotel so schlecht, dass ich für viele Sachen viel zu lange brauchte und nicht wirklich vorwärtsgekommen bin. Da sieht man, wie viel gute Technik und eine gute Internetverbindung ausmachen können. Produktivität vs. Frustration. Es gab gestern mal wieder live Musik bis fast 1 Uhr. Wie soll man da seinen Rhythmus von 8 Uhr aufrecht erhalten?
Etappe 2022 #102 Beyşehir nach Seydişehir und dann mit dem Bus nach Side
Eigentlich wollte ich heute (18.07.) ja mit dem Rad weiter. Aus gesundheitlichen Gründen wollte ich dann doch den Bus nehmen. Also bin ich zur Bushaltestelle. Da sagte man mir, dass die Busse erst ab Seydişehir fahren. Also bin ich mit dem Rad die ca. 35 km da hingefahren. Die Strecke hätte ich mir so nicht ausgesucht, da es an der Schnellstraße lang ging und es Alternativen gibt, aber nicht nach Seydişehir. Insgesamt war es aber recht entspannt. Direkt zum Anfang bin ich mal wieder einen jungen Hund begegnet. Ich musste anhalten und ein wenig knuddeln. In Seydişehir war es zunächst ein Abenteuer, den Busbahnhof zu finden. Gefühlt haben mich die Leute alle in unterschiedliche Richtungen geschickt. Bei Google Maps wurden mir etliche Haltestellen angezeigt, aber nicht der Busbahnhof. Dann habe ich ihn aber gefunden.
Am Busbahnhof hieß es zunächst, dass ein Bus gleich fährt und mein Fahrrad mit kann. Am Bus angekommen hieß es, dass kein Platz mehr für das Fahrrad frei ist. Als ich dann schon nach einer Alternative Ausschau gehalten habe, kam doch noch einer der Busgesellschaft und das Fahrrad passte doch. Ich brauchte aber noch das Ticket und der Bus fuhr in 5 Minuten ab. Am Schalter kamen dann immer wieder Leute und der Ticketverkauf verzögerte sich, weil die Leute den Verkäufer ablenkten und sich immer wieder vor mich drängelten. Mein Rad und Gepäck waren aber schon im Bus und ich hatte mich innerlich schon davon verabschiedet. Am Ende saß ich aber im Bus. Was für ein Chaos!
Die Reise ging durch wunderbare Berge und tolle Landschaft. Am Ende bin ich in Manavgat ausgestiegen und dann mit dem Rad noch die ca. 5 km bis Side gefahren. Mir ist gleich aufgefallen, dass es eine sehr touristische Stadt ist. Es gibt gefühlt ein Hotel neben dem anderen und mit den Bars und so ist alles auf das westliche Publikum ausgelegt. Den Strand kann man nicht sehen, da er in mehreren Reihen von Liegen bedeckt ist. Dafür gibt es ein paar antike Ruinen zu bestaunen. Ins Theater selbst bin ich nicht rein, ich habe schon so viele antike Ruinen gesehen, dass mir die doch ganz guten Blicke von außen gereicht haben.
Dafür sind die Temperaturen noch mal um einiges höher als im Inland. Das wird auf jeden Fall die nächsten Tage eine Herausforderung werden.
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Etappe 2022 #103 Side nach Antalya
Ich bin die Schnellstraße Richtung Antalya gefahren (19.7.2022). Es gab echt viel Verkehr und dadurch viel Rauschen in den Ohren. Die Temperaturen sind ordentlich und Schatten selten. Irgendwann ging es auf eine Nebenstraße. Hier war aber auch nicht weniger Verkehr. Der Tourismusverkehr geht halt überall lang. Es ging an riesigen Hotelanlagen vorbei, die teils wie Paläste aussahen, abgesperrt und isoliert. Genau das, was ich bräuchte.
In die Stadt rein gab es zum Glück Fahrradwege, die ich mir mit E-Rollern, Fußgängern und Mopedfahrern teilen durfte. Entspanntes fahren auf Fahrradwegen sieht anders aus, aber das bin ich ja auch aus anderen Ländern gewohnt. Ich habe dann ewig nach einem Zimmer gesucht. Alles, das ich mir rausgesucht habe, war voll. Ich konnte dann aber doch noch einiges von der Altstadt und dem Hafen sehen. Zum Essen war ich in einem Fischimbiss. Der war gut besucht und ich war froh, einen Platz gefunden zu haben. Das Fischbrötchen war OK, der Salat dazu super und die Midye Dolma (gefüllte Muscheln) waren ganz lecker.
Leider gab es neben der Pension eine Art Club, der wohl auch zur Pension gehörte. Da lief dann auch noch nach 2:30 Uhr ordentlich laute Musik. Die Beschwerde führte dann dazu, dass ich rausgeschmissen wurde. Mit 6 Kerlen um mich herum hatte ich da nicht viel Chance, außer in der Nacht noch zu packen und mir ein teures Zimmer zu nehmen. Das hätte ich mir eigentlich auch sparen können, weil ich nach der ganzen Chose nicht mehr wirklich viel schlafen konnte.
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Etappe 2022 #104 Antalya nach Kemer
Trotz des Schlafmangels habe ich beschlossen, aus Antalya raus zu fahren. Mit Partykultur bis früh in den Morgen und den Ereignissen der letzten Nacht hatte ich nicht so viel Lust, noch hierzubleiben. Und zum Glück gibt es ja in der Welt viele andere Plätze. Es ging zunächst am Strand entlang. Hier war gegen 10 Uhr schon so einiges los. Dann ging es auf die Schnellstraße. Die war ziemlich viel befahren. Ich musste durch zwei Tunnel von je ca. einem km Länge. Das ist immer etwas abenteuerlich mit dem Fahrstil hier (und auch in anderen Ländern) immer eine gewisse Herausforderung. Was noch so einer Herausforderung ist, ist die Hitze. Wie sind so bei 38 Grad. Da ist jeder Schatten und jeder Supermarktbesuch ein Traum.
Am frühen Nachmittag habe ich dann aber schon Schluss gemacht. Man muss ja nicht immer ganz hoch hinaus. Und mit dem Schlafmangel war das auch ganz gut so. Ich bin mal ins Meer gesprungen und trotz der recht warmen Wassertemperaturen war das für den Fahrradfahrerkörper eine willkommene Abkühlung. Die Menschenmassen habe ich versucht zu ignorieren. Am Abend habe ich dann noch ganz lecker, aber nicht günstig gegessen. Die Nacht war zum Glück ruhig und relativ lang.
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Etappe 2022 #105 Kemer nach Finike
Nach einem leckeren Frühstück, begleitet von jungen Kätzchen und sehr freundlichen Mitarbeitern, ging es dann wieder los (21.7.2022). Und das dann direkt mal ziemlich steil den Berg rauf in den nächsten Touristenort. Hätte ich hier lieber die etwas flachere Schnellstraße nehmen sollen? Auf jeden Fall war es schon wieder ordentlich heiß und als es auf die Schnellstraße ging, war auch wieder gut was an Verkehr. Irgendwann stand ich dann vor einem 2 km Tunnel und hatte nicht wirklich Lust, die mit den LKWs, Bussen und PKWs auf engstem Raum zu befahren. Abstandhalten ist im Tunnel halt nicht so das Ding. Ich habe zwar Licht an meine vielen extra angebrachten Reflektoren nützen aber recht wenig, da die Autofahrer selten Licht anhaben. Zum Glück gab es eine Ausweichspur. Da nehme ich gerne die Extrakilometer in Kauf.
Irgendwann ging es wieder auf die Schnellstraße und da fing dann der steile Anstieg an. Mit der Baustelle wurde es dann auch noch richtig eng. Und Hitze gab es natürlich auch wieder genug.
Eigentlich wollte ich ja nach Olympos. Das hatte ich mir auch alles ganz toll mit dem Navi ausgesucht. Auf der einen Seite runter nach Çıralı und dann weiter im Süden wieder rauf auf kleineren Straßen. In Çıralı habe ich dann auch was gegessen. Es gab Pasta mit Shrimps. Die Shrimps waren gut, die Pastasoße war eher eine langweilige, aufgewärmte Sahne ohne große Zutaten. Da hätte man wenigstens mal ein wenig Zwiebeln und was sonst noch so an Gemüse da ist anbraten können und/oder etwas Zitrone dazu tun können.
Als ich dann gestärkt Richtung Olympos und den Anstieg da beginnen wollte, sagten mir 2 Leute unabhängig, dass der Weg, den mir das Navi angezeigt hat, nicht existiert. Zu dem Zeitpunkt hatte ich das Rad auch schon ein paar Meter durch tiefen Sand am Strand geschoben. Das war mir dann etwas zu viel und ich habe den Rückzug über den Weg gewählt, den ich gekommen bin. Der Anstieg war aber ziemlich steil und es war immer noch ganz schön heiß. Mit etlichen Trink- und Abkühlpausen in den kleinsten Schattenstellen, die ich finden konnte, ging es langsam wieder rauf. Angekommen an der Schnellstraße ging es trotzdem immer weiter rauf. Das fühlte sich wie eine Unendlichkeit an und der Wasserverbrauch war immens.
Dann gab es aber eine ganz gute Abfahrt zum Meer. Wobei sich der Gegenwind dann am Meer angefühlt hatte, als ob es bergauf ging.
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Etappe 2022 #106 Finike nach Kaş
Nach einem kurzen Frühstück ging es dann heute (22.7.2022) wieder los. Ich war aber etwas besser auf die Hitze vorbereitet, dachte ich jedenfalls. Ich habe ein kühlendes Halstuch. Es kühlt, wenn es nass ist. Das klappt sogar bei warmen Wasser. Einfach kurz rumschwingen oder bergab den Fahrtwind und schon habe ich einen kalten Hals. Das Handtuch hatte ich die letzten Tage immer vergessen. Heute habe ich es direkt nassgemacht bevor ich losgefahren bin.
Es ging dann direkt mal an der wunderschönen Küste entlang. Anfangs war das auch noch relativ flach, außer ein paar kurzen, teils aber steilen Anstiegen. Es gab auch einige Badebuchten. Allerdings habe ich mir das nicht gegönnt. Es war noch zu früh für mich. In Demre habe ich mich noch mal im Supermarkt abgekühlt, ein Eis und eiskalten Eistee besorgt, es ging nämlich hinterm Ort direkt mal rauf in die Berge. Anfangs war das noch an der Hauptverkehrsader, dann bin ich zum Glück auf eine etwas ruhigere Straße abgebogen. Die Steigungen waren aber teils echt heftig und ich war immer wieder froh, wenn ich mein Wasser auffüllen konnte. An den wenigen Schattenstellen habe ich dann auch immer etwas Pause gemacht, um meine Körpertemperatur wieder etwas zu senken. Der Kühlschal hat aber auch ganz gut geholfen.
Kurz vor Çevreli hatte ich dann in den Felsen ein schickes antikes Bauwerk entdeckt, dass ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. Es stellte sich raus, dass es wohl Felsengräber aus dem 4. Jahrhundert sind. Kurz danach bin ich im Ort auch auf einen Wasserautomaten gestoßen, der kostenlos kaltes Wasser ausgab. Das war wirklich sehr willkommen, auch wenn der Automat da sicherlich einiges an Energie verbraucht, so alt wie er ist und ständig am Kühlen bei der Hitze. Es kam dann auch noch ein stärkerer Gegenwind auf, der die Fahrt etwas anstrengender gestaltete. Es ging noch einige Hundert Meter rauf und irgendwann hatte mein Kreislauf kurz mal rebelliert. Da war es ganz gut, dass ich sowieso gerade einen Schatten erreicht hatte. Eine kleine Pause und viel Abkühlung und mehr Wasser haben mich dann die letzten 250 Meter über den letzten Berg gebracht. Die Abfahrt war dann sehr willkommen. Es war auch schon nach 19 Uhr und irgendwie hatte ich gedacht, dass es wohl besser ist, meinem Körper nach dem Tag eine Dusche und ein Bett zu gönnen. Leider ist Kaş ziemlich touristisch und es gibt unglaublich viele Leute auf engem Raum.
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Etappe 2022 #107 Kaş bis Fethiye
Heute (23.7.2022) ging es Richtung Fethiye. Die Temperaturen sind wieder knapp unter 40 Grad und schon am frühen Morgen (gut, so früh ist es bei mir meistens nicht) ist es schon ordentlich heiß. Es ging zunächst wieder an einer schicken felsigen Küste entlang. Zumeist war es wieder eher flach, bei den Temperaturen sind aber auch kurze und hier oft steile Anstiege ausreichend, um mir den nächsten Schatten suchen zu lassen. Und Schatten ist hier immer ein rares Gut. Bei Kalkan ging es dann ordentlich den Berg rauf und weit und breit war kein Schatten zu sehen. Ich habe gefühlt alle paar Meter anhalten müssen um Luft zu holen und den Puls zu regulieren.
Als ich den Berg (der gar nicht so hoch war) erklommen hatte, ging es ein ganzes Stück bergab. Leider fühlte sich der Fahrtwind an, als ob mir jemand einen heißen Föhn ins Gesicht hält. Nichts mit Abkühlung. In der Ebene ging es dann ein Stück flacher weiter. Weil ich körperlich schon ordentlich gebeutelt war, habe ich Xantos links liegen lassen. Im Winter hatte ich einige antike Stätten gesehen und in Side vor Kurzem ja auch. Ich muss nicht alles mitmachen. Die Fahrt war eh anstrengend genug und ich hatte mal wieder Probleme mit dem Magen und musste ab und an eine ruhige Stelle finden.
Eigentlich war der Plan nicht bis Fethiye zu fahren. Das war mir bei den Temperaturen und meinem Zustand bei mehr als 100 km dann doch etwas zu viel. Allerdings wollte ich gerade wegen der körperlichen Probleme eine feste Unterkunft. Zu Magen-Darm kamen nämlich noch Schwäche und Übelkeit dazu. Die Appetitlosigkeit war dann für die Strecke und Höhenmeter auch nicht ganz so praktisch. Das hatte sich alles die Tage zuvor schon angekündigt. Leider war weit und breit keine Unterkunft frei und ich bin dann doch noch bis Fethiye. Es ging teils an riesigen Gewächshäusern auf wilden Wegen entlang, teils aber auf ruhigeren Nebenstraßen. Die letzten ca. 30 km ging es aber noch mal an der Schnellstraße entlang.
In Fethiye bin ich dann erst nach 20 Uhr aufgeschlagen und habe nur eine recht teure Unterkunft gefunden. Ich habe trotzdem gleich einen Tag Pause eingeplant. Mein Körper braucht etwas Ruhe
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Der Pausentag war auch sinnvoll. Das Magen-Darm-Problem hat sich in der Nacht noch mal verstärkt. Im Laufe des Pausentags wurde es aber besser. Ich habe den ganzen Tag sehr ruhig gemacht. Mein Verdacht ist, dass die Übelkeit, das Magen-Darm-Problem und die Appetitlosigkeit durch Überhitzung verursacht wurden. Das sind wohl typische Symptome.
Etappe 2022 #108 wieder mal Fethiye nach Köyceğiz
Am 25.7. ging es dann in Fethiye direkt erst mal am Strand entlang, bevor es wieder den Berg rauf ging. Ich war schon nach den ersten 100 Höhenmetern richtig fertig. Die Hitze und Sonne machen einfach zu schaffen. Also habe ich mir immer wieder einen mehr oder weniger schattigen Platz gesucht. Leider ist das Wasser auch schon fast am Kochen und keine wirkliche Erfrischung. Und Wind und Fahrtwind blasen mal wieder heiße Luft ins Gesicht. Die Fahrt war eine wirkliche Etappenfahrt mit Hitze, Bergen und eigener Schwäche. Wobei es nach einer Weile schon etwas besser ging. Mir ist aufgefallen, dass es viel mehr Verkehr als im Winter gab.
Die letzten ca. 15 Kilometer hatten es dann doch noch mal in sich. Es ging noch mal steil rauf, dann runter, um dann, als alles schon flach aussah, doch noch leicht rauf zu gehen. Am Ende bin ich aber in Köyceğiz angekommen. Ich werde etwas emotional. Hier hatte ich im Februar Freunde aus Kroatien wieder getroffen und neue Freunde gefunden. Da ich doch noch nicht so fit bin, werde ich noch mal Pause machen.
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Die Pause zieht sich jetzt dann doch schon etwas hin. Ich genieße gerade die Ruhe und bin froh, bei 40 Grad nicht zu fahren. Aktuell bin ich auch ein wenig an der Planung der Weiterfahrt. Die Frage ist, ob ich schon nach einer Etappe mit der Fähre nach Griechenland fahre oder ob ich noch ein paar Etappen hier in der Türkei mache und dann erst nach Griechenland ein Stück weiter im Westen der Türkei.
Ich habe noch einen 3. Tag Pause eingelegt. Es tut einfach gut bei 40 Grad im Schatten was Kühles statt das aufgeheizte Wasser schweißgebadet in der prallen Sonne zu trinken.
Etappe 2022 #109 Köyceğiz nach Akyaka
Nachdem ich jetzt statt einem Tag dann doch drei Tage in Köyceğiz verbracht habe, ging es heute (29.7.2022) wieder weiter. Zunächst bin ich in Köyceğiz noch an der Promenade am See langgefahren. Dann ging es entlang von Orangenplantagen über eine kleinere Straße, um dann doch auf der Schnellstraße zu landen. All das kannte ich ja schon vom Winter. Was ich vergessen hatte, war, dass der Seitenstreifen hier sehr schmal ist. Mit dem zusätzlich auch noch vermehrten Verkehr war das dann etwas unangenehm. Es gibt halt immer Leute, die nur wenige Zentimeter an einem vorbeifahren. Dann kam noch ein Gegenwind auf, der gut gegen mich gepustet hat. Den Schnellstraßenteil hätte ich gerne weggelassen.
Kurz vor Akyaka bin ich dann noch an Felsgräbern vorbeigekommen. Die sind nicht ganz so spektakulär wie die in Fethiye, aber egal, für einen kurzen Stopp kann ich mir ja mal Zeit nehmen.
Am Anfang war ich mir noch nicht sicher, ob ich in Akyaka stoppen soll. Zimmer sind auch recht teuer. Ich habe dann aber beim Fischbrötchenessen ein bezahlbares gefunden und somit die Weiterfahrt und eine eventuelle Unterkunft in der Wildnis unterbunden. Ein Abenteuer war es aber trotzdem. Die Klimaanlage im Zimmer ist defekt und muss repariert werden. Am Anfang war nicht ganz klar, ob und wann das gemacht werden kann. Bis dahin war auch die Weiterreise noch geplant. Dann hieß es aber, dass es in einer Stunde fertig sein wird. Es waren dann 2 Stunden. Den Nachmittag habe ich am Meer und teils im Meer verbracht. Allerdings sind hier auch wieder wesentlich mehr Touristen auf engem Raum.
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Etappe 2022 #110 Akyaka nach Ören
Nachdem ich einen Nachmittag mal wieder mitten in der Touristenmasse verbracht habe, bin ich heute (30.7.) wieder geflüchtet. Nun ja sehen wir mal. Es ging gleich mal rauf auf den Hügel und was soll ich sagen, ich bin wieder, wie schon im Februar, nicht der vorgeschlagenen Route gefolgt, weil ich wieder im falschen Moment erst geschaut habe, wo ich lang muss. Wie schon im Februar bin ich also den Hügel rauf, wo ich eigentlich nicht hätte müssen. Am Ende war es aber nicht so ein großer Höhenunterschied, aber die Ehre war wieder angekratzt (nicht wirklich).
Es ging dann an einer wirklich wundervollen Küste entlang. Die meiste Zeit war das Meer direkt zu sehen und ab und an die Wellen zu hören. Ich würde ja fast schon sagen, dass es eine der besten Strecken in der Türkei für mich ist. Allerdings ging es auch mal wieder gut rauf und runter. Dafür ging es das auf kleinen Straßen entlang und der Verkehr war überschaubar, auch wenn es mehr als im Februar war. Dafür gab es heute mehr Schweiß. Das Wasser floss nur so den Körper runter. Die Mittagspause habe ich an einem einsamen Strand verbracht. Ich habe eine kleine sandige Abfahrt gesehen und direkt geschaut, ob es eine Stelle gibt, an der es runter zum Meer geht. Hier ist es nämlich eher felsig und nicht immer einfach eine Stelle zu finden. Schnell hatte ich eine Stelle gefunden, etwas Essen mitgenommen und eine schattige Stelle gefunden. Der Strand war klein und nicht besonders spektakulär, dafür gab es keine Menschenseele und dafür Schatten. Um an meine Badehose ranzukommen, hätte ich etwas rumkramen müssen. Was soll ich sagen, es ist auch ab und an mal gut in der Tracht ins Wasser zu steigen, in der wir zur Welt kommen und das Wasser einfach nur so zu spüren, so wie schon im Bauch unserer Mütter.
Kurz nachdem ich den Strand verlassen hatte, ging es noch mal ganz ordentlich rauf in die Berge. Die Pause hatte zwar ganz gutgetan, aber irgendwie nagt die Hitze dieses Jahr ganz gut an mir und ich habe mich mal wieder von Schatten zu Schatten und Kurve zu Kurve geschlagen. Gut, nach einer Überhitzung vor ein paar Tagen wollte ich dieses Mal nicht zu viel riskieren und habe einen Gang zurückgeschallten. Mit dem Zenit kam dann auch eine gewisse Erleichterung. Bis oben hatte ich alle Klamotten durchgeschwitzt. Die Abfahrt hat aber alles komplett wieder getrocknet. Unten angekommen war, als wäre nichts passiert. Dafür fängt so langsam die Feigenzeit an. Es hat mich zwar einiges an Suche gekostet, um ein paar reife Feigen zu finden, aber ich habe welche gefunden. Ich kann nicht sagen, wie toll das ist. Das ist fast so gut wie letztes Jahr in Kroatien, wo ich mich an Feigen und Trauben durchgefressen habe.
Ören selbst ist, wie alle anderen Orte aktuell an der Küste ziemlich überfüllt. Im Gegensatz zu Side, Kaş, Akyaka, … ist es doch noch etwas ruhiger. Der Strand ist voll, aber irgendwie hat es doch noch einen etwas entspannteren Vibe. Auf jeden Fall gab es in dem Fischgeschäft, in dem ich schon im Winter gut und günstig gegessen hatte, guten Fisch für gutes Geld.
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Etappe 2022 #111 Ören nach Bodrum
Von Ören ging es zunächst mal am Strand lang. Da ich wieder mal erst kurz nach 10 losgekommen bin, war es schon wieder ganz gut warm und der Strand schon wieder ganz gut besucht. Da bekommt man Lust, das Rad stehen zu lassen und einfach nur am Strand zu bleiben. Aber gut, es ging weiter. Das Navi hat mich hier am Strand langgeführt, aber leider nicht gesagt, dass es am Ende eigentlich nicht weiter geht. Ich musste mein Gepäck abschnallen und das Rad über Absperrungen schleppen. Das war alles kein großes Ding, aber ohne wär mir lieber gewesen.
Es ging dann noch ein ganzes Stück an der Küste entlang und das zumeist relativ flach. Hier hätte ich noch mal ins Wasser springen sollen. Denn nach ca. 18 km ging es dann den Berg rauf. Und das so ziemlich steil. Ab einem gewissen Punkt hatte ich mich genau an diesen Streckenabschnitt erinnert. Ich bin ja im Februar den Weg schon einmal gefahren. Und mir ist eingefallen, wie steil es rauf ging. Zum Glück hatte ich vergessen, wie lange es so steil rauf ging. Es fühlte sich nämlich wie eine unendliche Ewigkeit an. Wie schon im Winter sind mir die verbrannten Bäume und Sträucher aufgefallen. Hier muss es im letzten Sommer (2021) ordentlich gebrannt haben. Das machte die Gegend ein wenig unwirklich. Als ich dann schon etwas höher war, kam mir dann noch zusätzlich der Gegenwind dazu. Und der blies heute mal wieder ganz gut. Mir vielen aber ein paar Ereignisse vom Winter ein und ich musste ein wenig schmunzeln.
Etwa 15 km vor Bodrum ging es noch mal kurz zur Küste runter. Hier blies der Wind aber noch mehr und ich musste noch einmal über einen Berg. Da es so nah an Bodrum war und die Gegend wohl beliebt ist, nahm auch noch der Verkehr zu. Am Ende wurde es dann auch noch mal steil und ich war eigentlich schon gut geschafft. Die Hitze setzt ganz gut zu. Dafür war es ein Genuss, nach Bodrum reinzufahren. Es hat auch was für sich, wenn man die Gegend schon kennt. Zumal ich noch auf der Suche nach einer festen Unterkunft war. Sorry, wenn einige meinen, ich müsste mehr Wildcampen, aber ich genieße auch ne Dusche und ein Bett, das breiter als 60 cm ist. Die Suche war aber nicht so einfach. Bodrum war im Winter schon relativ teuer und jetzt, zur Hauptsaison ist es wirklich teuer. Am Ende habe ich aber etwas Bezahlbares gefunden. Und es war Zeit für einen Çay in einem der günstigsten Cafés in Bodrum (das Belediye Cay Bahcesi) und dann noch ein Bier. Ein schöner Abschluss für den Abend und mit zu wenig Nahrung im Bauch ein leicht Schummriger.
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Auf die Griechischen Inseln
Kos Tag 1
Der Check-out in der Türkei am 3.8. ging relativ schnell. Zuerst musste ich noch dem am Tag vorher gekauften Voucher in ein Ticket umtauschen. Zum Security-Check-In musste ich dann alles Gepäck abschnallen und ein paar Ungeduldige haben natürlich drängeln müssen. Irgendwann war ich aber auf dem Boot. Dafür kamen wir zusammen mit anderen Booten an und die Schlange zur Einwanderung war unendlich lang.
In Kos Stadt bin ich ein wenig rumgelaufen und habe mich umgeschaut. Da gibt es eine Moschee und eine ältere Burg zu sehen. Das ist aber alles recht schnell abgeklappert, vor allem, wenn man keine Lust auf die ganzen Touristen hat. Ich bin dann in Richtung Nordwesten gefahren. Ich wollte mir einen Platz zum Campen suchen. Dabei bin ich dann nach einigen belebten Stränden auf einen ruhigeren gestoßen. Hier habe ich direkt mal Stopp gemacht, um zu baden. Am Strand war ein Norweger, der hier schon länger zeltet. Er meinte, dass es weiter die Straße immer schwieriger wird, einen Platz zu finden. Unter dem Schatten eines Baums liegend habe ich mich entschieden, hierzubleiben. Am späten Nachmittag kamen dann noch mal ein ganz paar Leute. Gegen 20 Uhr wurde es aber ruhig und ich habe mein Zelt aufgebaut. Der Norweger kam dann noch und hat mir ein Wasser geschenkt. Das fand ich sehr toll, vor allem, weil er nur zu Fuß unterwegs ist und es schwieriger hat, das zu besorgen. Er meinte aber, dass er mit dem Bus fährt und damit nichts tragen muss.
Am Abend wollte ich dann noch ein paar Sachen online erledigen. Leider ging meine SIM-Karte nicht mehr und ich wusste nicht, was das Problem ist. Später habe ich dann festgestellt, dass sich das Handy ins türkische Netz eingewählt hat, obwohl die Türkei doch einige Kilometer weit weg war. Also habe ich die Karte wieder gewechselt
Kos Tag 2
Am Morgen kam dann der Norweger an und hat mir gleich mal noch Oliven geschenkt. Leider war er auch ein wenig früh dran und hat mich aufgeweckt. Ich bin richtig hochgeschreckt. Das war aber nicht so schlimm. Ich wollte sowieso früher raus und hatte vergessen, den Wecker zu stellen. Nach einem Frühstück und einer noch mal ausgiebigen Unterhaltung mit Händen und Füßen (er konnte kein Englisch und ich kein Norwegisch) bin ich dann wieder aufgebrochen.
Kurz vor Kos Stadt kamen dann zwei Fahrradfahrerinnen auf mich zu. Ich war auf einem beidseitigen Fahrradweg, der ausreichend für ein Rad in jede Richtung ist. Ich habe geklingelt, was das Zeug hielt, und bin immer langsamer geworden. Platzt zum Ausweichen gab es nicht wirklich. Leider haben sie nicht reagiert. Also habe ich ihnen zugeschrien. Das muss der Moment gewesen sein, wo sie überhaupt mal nach vorne geschaut haben. Die Fahrradfahrerin auf meiner Seite muss dann direkt eine Vollbremsung gemacht haben. Sie ist über den Lenker abgestiegen. Sie ist gleich aufgestanden und wollte weiter und hat sich entschuldigt. Ich habe gesagt, dass das alles egal ist und sie sich erst mal hinsetzten soll. Sie war sicherlich unter Schock. Sie meinte immer wieder, dass alles OK ist. Ich war mir aber sicher, dass das nicht stimmt und habe gefragt, wie es ihren Händen und Armen geht. Da hat sie erst realisiert, dass sie Schürfwunden hat. Ein klarer Fall von Schutzfunktion des Körpers. Leider konnte ich sie nicht überreden, kurz noch abzuwarten. Ich habe ihr und ihrer Freundin versucht zu erklären, dass es ein paar Minuten dauert, bis der Schock vorbei ist. Das haben sie ignoriert. Ich habe dann der Freundin noch gesagt, dass sie ein Auge auf die Verunfallte werden soll.
Als die Beiden dann weg waren, habe ich erst realisiert, dass mein Tretlager kaputt war. Wie das genau in dem Moment passiert ist, kann ich gar nicht sagen. Es gab ja keinen Zusammenstoß und festgetreten habe ich ja auch nicht. Dazu muss ich sagen, dass ich schon eine Weile gemerkt hatte, dass es im Tretlager knarrt. Leider hatte ich bisher keine Fahrradwerkstatt gefunden oder es immer wieder vergessen. Es ist also egal, wie es direkt passiert, ist ein Problem, dass vorher schon da war. Mit den ganzen Fahrradverleihen hatte ich nicht so richtig Hoffnung, dass es eine vernünftige Werkstatt gibt. Von einem Verleiher wurde ich aber zu einem Händler geschickt. Und wider allen Erwartens gab es eine wirklich kompetente Werkstatt. Das Ersatzteil hat mich 25 € gekostet, 5 € habe ich an Arbeitsleistung zahlen sollen und da hat er nicht nur das Tretlager, sondern auch noch die Kette gewechselt, die ich als Ersatzteil selbst dabei hatte. Das war für mich zu viel des Guten. Ich konnte mir dann die 5 € Trinkgeld nicht ersparen.
Ich bin dann kurz was Essen gegangen, es war immerhin schon früher Nachmittag. Es gab natürlich zu viel und ich war gut gefüllt. Nach einem kleinen Abstecher in die Heimat, einem Lidl, ging es dann mit O-Saft und ein paar anderen Kleinigkeiten weiter zum Strand. Hier gab es sogar eine Dusche und ich war froh, mal wieder das Salz des Meeres etwas abwaschen zu können. Am Strand habe ich dann entspannt und gelesen und festgestellt, dass auch hier noch etwas weiter weg von der Türkei, die türkische SIM-Karte besser funktionierte als die deutsche. Irgendwann später am Nachmittag bin ich dann weiter gefahren, entlang von Tourismusorten Richtung Marmari. Schon ein Stück vorher bin ich dann noch an den Salt Lake gefahren. Und zu meinem Erstaunen ist das ein ausgetrockneter „See“, auf dem sich eine richtig dicke Salzschicht abgesetzt hat. Auf den Fotos könnte man fast glauben, dass es Schnee ist. Hier bin ich dann auf der Suche nach einem Nachtplatz an den Strand gefahren. Es war schon nach 19 Uhr und ich dachte, dass sich der Strand bestimmt bald leert. Leider hatte ich nicht einkalkuliert, dass die Gegend viel touristischer ist und die Leute auch später noch unterwegs sind.
Außerdem hatte ich die Reiterhöfe unterschätzt. Zum Sonnenuntergang sind dann nämlich einige Reitergruppen an den Strand gekommen. Also war mal nicht viel mit entspanntem Abend. Mir wurde dann auch noch gesagt, dass die ersten Reiter auch schon zum Sonnenaufgang kommen. Ich war fast schon am Packen. Mir war es aber doch schon zu spät. Das Zelt wollte ich jedenfalls nicht aufstellen. Das wäre mir zu offen, denn eigentlich ist Wildcampen in Griechenland nicht erlaubt und wird zwar eigentlich nicht, aber doch wohl in touristischen Gegenden eher geahndet.
Irgendwann habe ich dann noch einen Buggy auf den Strand fahren sehen. Da dachte ich dann schon, jetzt hört es echt auf. Nicht noch Buggys, den Strand rauf und runter. Es stellte sich dann ganz schnell fest, dass es ein Einzelfall war, der sich auch noch direkt im Sand festgefahren hat und nicht mehr raus kam. Ich bin dann hin, aber der Buggy war einfach zu schwer und statt des versprochenen Allradantriebs sind nur die Hinterräder durchgedreht.
Nachdem sich alles beruhigt hatte, habe ich dann den Kocher rausgeholt und im Dunkeln gekocht. Es gab wieder Couscous mit Tomatensoße und dazu Thunfisch aus der Dose. Das Zelt wollte ich dann eh nicht mehr aufstellen und habe nur den Schlafsack ausgepackt. Irgendwann gegen (ich glaube) 1 Uhr nachts bin ich dann aufgewacht und zwar, weil mich alles gejuckt hat. Ich war von Mücken umzingelt. Das hat mich dann irgendwie die ganze Nacht beschäftigt und am Morgen war ich durch und durch zerstochen.
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Kos nach Kalymnos
Am 5.8. ging es dann weiter. Zunächst mal ging es nach Marmari. Von hier fahren Fähren nach Kalymnos. Am Pier habe ich mir dann erst mal einen Fredo Cappuccino gegönnt. Der war aber nicht so besonders kalt und auch nicht besonders gut. Das muss er wahrscheinlich auch nicht, denn mit jeder Fähre kamen genug Touristen, die auf ihren Bus gewartet haben und somit im Café was gegessen oder getrunken haben.
Die Überfahrt war auf einer verhältnismäßig kleinen Fähre doch ganz gut schaukelig, obwohl es gar nicht so große Wellen gab. Nach Bezug einer festen Unterkunft und einer lang ersehnten Dusche habe ich mir ein wenig den Ort angeschaut. Viel habe ich nicht gemacht und den zweiten Tag direkt beschlossen, mal nicht so viel in der Sonne zu sein. Nach zwei Tagen vollem Programm musste mal etwas weniger UV-Licht sein.
Eine kleine Runde auf Kalymnos
Ich wollte am 7.8. noch mal eine Runde auf der Insel drehen. Schließlich hatte ich den letzten Tag nicht wirklich viel gemacht. Es war Sonntag und zu meinem erstaunen hatten die Supermärkte im Hauptort geschlossen. Das war bisher selbst zur Nebensaison nie der Fall, wo immer ich war und selbst im Winter gab es immer noch einen Supermarkt, der auf hatte. Also gut, immer auf alles gefasst sein. Es ging dann aber doch recht steil rauf. Da bin ich auch auf wenigen Höhenmetern gut ins schwitzen gekommen. Anfangs hatte ich noch gedacht, zur Burg zu fahren. Das habe ich dann aber doch verworfen. Es wäre noch ein ganzes Stück rauf gegangen und ich war so schon gut durchgeschwitzt.
Weil die Küste recht steil ist und sich nicht so richtig was zum Campen gefunden hat, bin ich dann doch wieder in einer festen Unterkunft gelandet. Ich war mal kurz an einem der kleinen Strände. Am Mittag waren die Liegen voll, aber kaum Leute im Wasser. Sonst ist hier nicht viel zu tun. Wegen der steilen Felsen gibt es hier eine große Kletterkultur. Das hat mich aber bei den Temperaturen auch nicht so interessiert. Außerdem hätte ich Ausrüstung und eine zweite Person zum Sichern gebraucht und mindestens noch mal eine Einführung nach den vielen Jahren, die ich nicht mehr klettern war. Dafür habe ich ein wenig recherchiert, um meine weitere Reise zu planen.
Die Recherche zeigte mir jetzt, dass es nur eine Fähre nach Samos gibt, die auch nicht täglich fährt. Außerdem sind die Preise doch ganz schön hoch und ich langweile mich so ganz ohne Fahrradfahren. Jetzt ist der Plan doch wieder nach Bodrum zurückzufahren und dann weiter mit dem Rad in den Norden.
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Wieder zurück nach Bodrum
Am 8.6. bin ich dann wieder zur Fähre und rüber nach Kos. Da bin ich wieder in Marmari gelandet, denn ich wollte das Stück bis Kos Stadt fahren. Die Fahrt kannte ich ja schon von der Hinfahrt und die Strände waren wieder brechend voll.
Ich bin dann zur Fähre in Kos Stadt und habe auch gleich eine Überfahrt nach Bodrum bekommen. Auf der Fähre bin ich wieder mit Leuten ins Schwatzen gekommen, was eine gute Abwechslung ist und die Fahrt verkürzt. In Bodrum bin ich dann wieder im Hotel eingecheckt, in dem ich vor ein paar Tagen schon war. Jetzt haben sie sich aber nicht runterhandeln lassen und ich bleibe daher auch nur eine Nacht. Leider habe ich auch ein qualitativ schlechteres Zimmer bekommen. Und die Klimaanlage schafft es nicht mal das kleine Zimmer zu kühlen.
Ich bin dann erst mal zum Strand und habe da ein Bierchen getrunken und den Sonnenuntergang genossen. Nachdem ich war gegessen hatte, bin ich zurück zum Zimmer. Nach einer Weile laufender Klimaanlage und keiner Verbesserung der Temperatur bin ich zur Rezeption. Ich meinte, dass die Klimaanlage nicht richtig kühlt. Der Typ von der Rezeption ist nach etwas Überzeugung widerwillig mitgekommen. Er musste die Hand direkt an die Klimaanlage halten und meinte, sie kühlt doch. Hm, was soll ich sagen, den Lufthauch habe ich auch gespürt. Ich meinte, das Zimmer ist aber nach 1 Stunde immer noch heißer als die Außentemperatur. Wir sind dann zum Besitzer und ich habe versucht, alles zu erklären. Zunächst meinte er zu mir, dass er seinem Mitarbeiter glaubt. Wad bedeutet, dass er mir indirekt vorgeworfen hat zu lügen. Ich meinte dann ja, die Klimaanlage läuft, aber das Zimmer ist immer noch wärmer als draußen. Darauf ist er widerwillig mitgekommen. Er fasste direkt an die Klimaanlage und meinte, sie kühlt doch. Darauf ich: Der Raum ist aber immer noch warm. Darauf meinte er in einem sehr aggressiven Ton: „What is your fucking problem, you can go an look for another room“ (Was ist dein Scheiß Problem, such dir ein anderes Zimmer). Auf diese sehr aggressive Antwort war ich nicht vorbereitet. Die Geschichte erinnerte mich dann direkt mal an die Nacht in Antalya, wo ich aus dem Hotel geschmissen wurde, weil ich was beanstandet habe. Und ich muss sagen, dass ich gerade mit dem Wort „Fucking“ und der Art, wie hier mit Gästen umgegangen wird, nicht wirklich zufrieden bin. Ich habe in ruhigem Ton mein Anliegen erklärt und er fährt mich an, als ob er mich gleich persönlich Packen und rausschmeißen will. Leider ist die Chance nach 22 Uhr noch war zu finden ziemlich gering und mein Geld würde ich wahrscheinlich auch nicht wiedersehen. Aber wahrscheinlich ist genau das, worauf sich seine Taktik konzentriert. Ich bin echt wütend und wünschte, ich wüsste, was ich bei so was tun kann. Man zahlt für einen Service, bekommt einen schlechten Service und wird angefahren, wenn man was dazu sagt. Noch schlimmer. Hier wird Drohkulisse aufgefahren. Und mit Drohkulisse meine ich echte Drohungen. Das ist schon echt ne nummer muss ich sagen. Vielleicht hätte ich doch die Route über die Inseln nehmen sollen. Aber nicht überall läuft es so. Das sind gerade Extremfälle, aber welche, wo ich nicht genau weiß, was ich davon insgesamt halten soll. Oft ist mir schon aufgefallen, dass schon leichte Abweichung der Meinung zu sehr starker Abneigung bis hin zu aggressiven Verhalten führt.
Das Internet ging dann irgendwann nicht mehr. Ich habe dann kurz gefragt und der Mitarbeiter hat den Router neu gestartet. Als es dann später wieder nicht ging, habe ich nichts mehr gesagt. Die Einschüchterung hatte also geholfen, also für den Hotelbesitzer.
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Etappe 2022 #115 Bodrum nach Akbük
Es war eine sehr kurze Nacht. Geschlafen hatte ich nicht vor 4 Uhr wegen der Zimmernachbarn.
Aufgewacht bin ich schon wieder gegen 7 Uhr. Ich fühlte mich irgendwie gerädert. Zudem hatte ich mal wieder Magen-Darm-Probleme.
So ging es dann aus Bodrum raus. Die eigentliche Straße war gesperrt. Daher musste ich schneller als mir lieb war auf die Schnellstraße. Und hier war echt viel Verkehr und kaum Seitenstreifen.
Echt viel verkehr und knappe Seitenstreifen. So ging es dann einige Kilometer entlang der Schnellstraße. Irgendwann ging es dann aber auf eine kleinere Straße. Da war zwar immer noch einiges an Verkehr, aber nicht dieses Dauerrauschen von der Schnellstraße. Dafür gab es gleich mal ordentlich Gegenwind. Und es war ganz gut warm.
Nach ein paar Kilometern relativ flacher Straße ging es dann in die Berge. Ich hatte ganz vergessen, wie steil die Berge waren und beim Ersten wurde es dann auf den letzten Höhenmetern schon mal richtig steil. Ich bin gefühlt in 10 Meterschritten rauf gefahren und habe ständig einen Schatten zum Luftholen gesucht. Auch das Wasser und der Eistee wurden immer knapper. Zusammen mit dem Durchfall war ich richtig am Kämpfen. Den letzten Berg habe ich dann wirklich geschwächelt und wusste nicht, ob ich die letzten Meter noch schaffe.
In Akbük angekommen gab es dann nur teure Hotels. Ich hatte in meinem Zustand aber keine Lust, noch einen Platz zum Campen zu suchen.
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Etappe 2022 #116 Akbük nach Didim
Eigentlich sollte es nach Kuşadası gehen. Aber schon nach wenigen Kilometern war ich so fertig, mir war übel und ich hatte Kopfschmerzen, dass ich den Weg nach Didim gewählt hatte. Es ging ein Weilchen am Strand lang. In Didim war ich dann auf der Suche nach einem bezahlbaren Zimmer. Nach mehreren Absagen, weil sie voll waren, habe ich dann meine Strategie geändert. Ich bin zur Bushaltestelle und habe ein Ticket nach Izmir gekauft. Hier hat mir eine türkischstämmige Deutsche geholfen, das Fahrrad mit dem Ticketverkäufer in Einklang zu bekommen. Ich bin dann noch mal zum Strand, da ich genug Zeit hatte und habe da entspannt im Café gesessen.
Mit etwas Überzeugungskraft und natürlich einer extra Bezahlung an den Busfahrer ging dann das Rad auch in den Bus. Im Gegensatz zum Ticketpreis, der Fix ist, wird das Extragepäck wohl ausgehandelt und man muss handeln. Da wäre es besser, Türke zu sein oder jemanden dabei zu haben, der es ist.
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Etappe 2022 #117 Izmir nach Aliağa
3 Tage habe ich faul in Izmir verbracht. Ursprünglich war ein bis zwei Tage zur Erholung angedacht, den dritten habe ich mir dann aber noch gegönnt. Und viel habe ich nicht gemacht. Etwas in der Altstadt rumgelaufen und mich mit den Menschenmassen vereint und ganz gut und relativ günstig Fisch gegessen und natürlich an der Promenade entlang gelaufen. Es ist aber auch ganz gut heiß und ich war froh, einen Teil der Zeit im abgedunkelten Zimmer verbringen zu können.
Heute am 14.8. ging es dann weiter nach Aliağa. Wie schon beim letzten Mal im März ging es zunächst zur Promenade und da den Fahrradweg entlang. Wie auch schon beim letzten Mal waren wieder viel zu viele Fußgänger auf dem Fahrradweg unterwegs, obwohl sie einen viel breiteren Streifen haben. Aber das wird man wohl nicht so leicht ändern können, vor allem nicht als Besucher.
Am Ende der Promenade ging es dann wieder auf eine breitere Straße und wie auch schon im März habe ich den Fahrradweg gesucht, der auf der Gegenseite irgendwann parallel zur Schnellstraße verläuft, aber als Fahrradfahrer einfach essenziell ist, um nicht auf der Schnellstraße zu fahren. Leider gibt es da keinen Hinweis oder ein Zeichen und man muss schauen, wo das Fahrradwegschild zu sehen ist, dass natürlich in der Gegenrichtung ist.
So ging es dann weiter entlang der Küste und zum Großteil auch auf dem Fahrradweg. Es gibt aber ein paar Stellen, an denen der Fahrradweg aufhört und ein paar Hundert Meter wieder anfängt. Das ist teils aber an unübersichtlichen Stellen und ich war auch hier wieder an einer Stelle auf Irrwegen, bis den Fahrradweg wieder gefunden habe. Zum Glück wusste ich noch vom letzten Mal so ungefähr, wo ich suchen musste.
Leider gab es heute auch mal wieder ganz guten Gegenwind aus Richtung Westen. Da war wieder ordentlich reintreten angesagt, obwohl es größten Teils recht flach war. Dafür habe ich unterwegs, weil ich die kleineren Straßen gewählt habe, einige Feigenbäume gefunden und so langsam findet man dann auch ein paar reife Feigen. Vom März wusste ich noch, dass hier ein Stück Eurovelo 8 langläuft. Zumindest gibt es immer wieder Wegweiser. Leider sind die nicht so gut vorhanden und ich bin, kurz nachdem ich auf einen getroffen bin, nicht mehr an einem anderen vorbeigekommen. Wie offiziell dieser Teil ist, kann ich nicht sagen. Ich sehe gerade, dass er auf der offiziellen Webseite mittlerweile angezeigt wird. Er ist dann wohl offiziell. Im Frühjahr war der glaube ich noch nicht da angezeigt.
In Aliağa habe ich ein kleines Apartment und seit Ewigkeiten eine Waschmaschine. Beim wilden Sachen zusammenkramen habe ich dann direkt mal alle Shirts in die Waschmaschine geschmissen und muss mit einem langärmlichen Merinowolle-Shirt leben. Das ist bei den Temperaturen schon eine Herausforderung.
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Etappe 2022 #118 Edremit nach Küçükkuyu
Es ist zwar noch Hochsommer, aber es ist schon später Hochsommer. Ich sollte langsam vorwärtskommen. Daher habe ich beschlossen, mal wieder zwei/drei Etappen mit dem Bus statt dem Fahrrad zu nehmen. Die Strecken hier bin ich ja sowieso schon in beide Richtungen gefahren.
Am Morgen war ich dann auf der Suche nach dem Busterminal. Wegen Bauarbeiten, gesperrter Straßen und wegen nicht ganz so eindeutiger Informationen auf Maps war das eine kleine Herausforderung. Leider war der geplante Bus schon ausgebucht. Also bin ich zum nächsten Ticketstand. Das Fahrrad ist immer eine kleine Hürde und die Ticketverkäufer etwas überfordert. Es wäre zwar ein Bus nach Küçükkuyu gefahren, der war aber noch nicht da und es war nicht klar, ob er mich mit nimmt. Die Alternative war dann ein Bus, der in einen Ort in der Nähe fährt. Die letzten 20 km kann ich ja mit dem Rad fahren. Wieder einmal wurde mir ein ziemlicher Aufpreis für das Rad abverlangt. Ich konnte die unglaublichen 300 Lira aber noch um ganze 50 Lira runterhandeln. Da haben die aber immer noch gutes Trinkgeld gehabt. Der Bus und somit der Gepäckraum waren nämlich ziemlich leer. Und ich bin mir sicher, dass das Geld in der Hosentasche verschwindet. Der Bus ist nicht mehr der neueste und es vibriert ganz gut. Ich hoffe, dass er durchhält. Am Ende hat er es.
Eigentlich sagte man mir, dass der Bus ca. 20 km von Küçükkuyu hält. Es waren dann aber doch fast 40 km und das auf der Schnellstraße ohne Seitenstreifen und ordentlich Gegenwind. Das war am Nachmittag dann doch noch mal eine kleine Herausforderung. Das Rauschen in den Ohren habe ich immer noch. Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, dass 20 km nicht stimmen kann. Ich bin einen Teil der Strecke ja schon 2-mal gefahren. Aber gut, so ist das halt.
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Etappe 2022 #119 Küçükkuyu nach Ezine
Ich war schon relativ früh wach, bin aber wieder erst gegen 10 Uhr losgekommen. Ein paar Kilometer hinter Küçükkuyu bin ich dann auf zwei Fahrradreisende gestoßen, die in meine Richtung unterwegs waren. Es waren zwei türkische Lehrer, die ihre Sommerferien auf dem Rad verbringen.
Sie sind auch zwei der wenigen türkischen Radreisenden, die ich hier gesehen habe. Wir sind ein Stück zusammen gefahren. Die Straße war eng und es war im Verhältnis zum Winter wesentlich mehr verkehr. Die zwei wollten einen Umweg über die Küstenstraße nehmen, ich wollte den direkteren Weg durchs Inland nehmen. Unsere Wege haben sich nach einer kurzen Teepause dann wieder getrennt.
Für mich ging es dann erst mal den Berg rauf. Die Temperatur geht gerade wieder. Ins Schwitzen komme ich bei mehr als 30 Grad aber trotzdem genug. Dafür pustet gerade der Gegenwind ganz schön und das ist dann die aktuelle Herausforderung. Ich bin dann zwar das letzte Stück auf der Schnellstraße unterwegs gewesen, aber die meiste Zeit gab es einen breiten Seitenstreifen. Die letzten Kilometer waren dann noch mal eine Herausforderung. Der Kopf war schon angekommen, die Beine mussten aber noch strampeln. Wie kann ich mir das nur abgewöhnen? In Ezine angekommen stellte ich fest, dass es gar nicht der Ort war, den ich erwartet hatte. Nach einer kurzen Recherche stellte sich raus, dass ich Biga im Kopf hatte. Da hatte ich ein paar sehr schöne Erinnerungen dran, vor allem was den Fisch anging. Aber gut, jetzt bin ich hier und lass es mir trotzdem gut gehen.
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Etappe 2022 #120 Ezine nach Çanakkale (ohne Troja)
Heute, 17.8. ging es nach Çanakkale. Die meiste Zeit ging es die Hauptstraße lang. Die Fahrt war zwar eher nicht so aufregend, aber die Gegend ist recht schick. An der Abfahrt zu Troja bin ich dann in die Felder. Troja hatte ich ja schon gesehen, daher habe ich es links liegen lassen. Die ersten paar Hundert Meter ging es dann wirklich Feldwege entlang. Eine Melone zu klauen habe ich mir nicht getraut. Eine Reife wäre auch recht groß und schwer gewesen.
Dafür gab es immer mal wieder Feigen. Nach kurzer dirt road ging es dann auf asphaltierte Straße. Es war aber ländlich und sehr ruhig. Teils war ich der Einzige auf der Straße. Es ging zur Küste, wo es noch ein paar Feigenbäume gab und dann die ersten Touristenorte vor Çanakkale. Nach Çanakkale rein war es mal wieder sehr verkehrsreich. Die Pension, in der ich die letzten beiden Male hier war, was schon voll und weitere Pensionen auch. Also habe ich mir ein Hotelzimmer genommen, das günstigste im Umkreis, das ich finden konnte. Es war ganz OK aber im Erdgeschoss in der Nähe der Rezeption. Es sollte sich herausstellen, dass das auch später Nachts noch recht laut war. Irgendwann habe ich aber geschlafen.
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Nach Keşan mit dem Bus
Gesten habe ich ein Busticket nach Keşan gebucht. Die Strecke bin ich ja schon gefahren. Leider war erst nachmittags ein Platz frei, denn vor 7 bekommt man mich nicht aus dem Bett.
Als ich gestern das Fahrrad erwähnte, hieß es noch: bisiklet problem. Nun ja, das Ticket hat er mir trotzdem verkauft. Allerdings wusste ich schon, dass es wieder ein Trinkgeld an den Busfahrer gibt. Es sollten wieder 100 Lira sein, was wirklich zu viel ist. Eigentlich ist es eh schon zu viel. Leider konnte ich heute nur auf 80 Lira runter handeln. Dafür, dass das Geld nicht registriert ist, ist das schon ordentlich. Aber gut, die Alternative wäre gewesen, nicht mit dem Bus zu fahren. Und aktuell will ich ein wenig Strecke machen, damit ich im kalten Herbst schon nahe an Deutschland bin.
Im Nachbarzimmer, dass sehr dünne Wände hatte, wurde recht laut und spät telefoniert. Der Nachbar sprach kein Englisch. Trotzdem habe ich versucht, ihm klar zu machen, dass die Wände dünn sind und dass ich ihn höre. Ich verstehe auch nicht, warum man ins Telefon so laut rein schreien muss. Normal kann man die Micro-Lautstärke anpassen. Aber das ist irgendwie ein allgemeines Problem. Denn überall wird immer sehr laut telefoniert. Direkt nach dem Gesprächsversuch ging es dann genau so laut weiter. Als ich das an der Rezeption anmerkte und der Mann dort konnte leider auch kein Englisch, also per Translate, wurde ich nur dumm angeschaut. Als er hoch kam und ich ihm sogar zeigte, wie sehr die tiefe Stimme durch die Wand drang, meinte er, er hört nichts. Entweder bin ich zu hellhörig oder hier nehmen die Leute diese Geräusche einfach nicht mehr wahr. Wahrscheinlich ignorieren sie einfach nur alle Geräusche. Dann haben sie natürlich auch kein Verständnis für ein Bedürfnis nach etwas Nachtruhe. In allen Fällen hilft mir das nicht. Und was ich noch viel schlimmer finde ist, dass einem auch nicht geholfen wird. Und das geht nicht nur mit den Geräuschen so. Das war in Bodrum mit der Klimaanlage genau so. Ich habe geschwitzt und der Besitzer meinte in wirklich böser Stimme, alles ist in Ordnung und ich könne ja ausziehen, spät abends. Service ist hier auf keinen Fall kein Thema.
Probleme gibt es nicht. Das Geld wird genommen und wenn gezahlt wurde, ist alles andere nicht mehr das Problem des Service-Anbieters. Ein Fazit nach mehr als 4 Monaten Reisen in der Türkei: Aktuell reicht es erst mal.
Etappe 2022 #121 Keşan nach Uzunköprü
Nach einem überschaubaren Frühstück ging es dann am 19.8. weiter. Die heutige Strecke bin ich ja auch schon im März gefahren. Es gab wieder Sonne und es gab wieder Gegenwind und ich bin wieder auf der Schnellstraße unterwegs gewesen, aber es war wesentlich wärmer als beim letzten Mal. Statt knapp über null waren es heute knapp über 30 und das war sogar eine ganz angenehme Temperatur. Schon kurz nach dem Losfahren hatte ich so ein Quietschen gehört und dachte so, wo kommt das denn jetzt her. Es war doch alles ganz gut gewartet. Ich musste lachen, als ich bemerkt habe, dass das von irgend welchen Insekten gekommen war. Das trat sogar mehrfach auf und klang sehr ähnlich zu Quietschgeräuschen.
Es fühlte sich heute irgendwie ewig an, obwohl es nicht mal 50 km waren. Dafür gab es oft zugehupe, dass ich ganz gut als Zuspruch wahrgenommen habe. Hier wird ja sehr viel gehupt. Oft weiß ich aber nicht, ob es ein: „Geh aus den Weg“ ist oder was es bedeuten soll. Heute war es recht eindeutig. Aktuell sind wohl auch viele Heimfahrer unterwegs. Ich habe sehr viele Deutsche Autos vorbeifahren gesehen.
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Etappe 2022 #122 Uzunköprü nach Edirne
Als ich heute (20.8.) morgen los bin, musste ich erst mal die Straße suchen, die mich das Navi langleiten wollte. Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass die Straße gesperrt war. Es gab einen kleinen Weg neben der Straße. Viel Hoffnung hatte ich mir nicht gemacht, ich wollte es aber trotzdem ausprobieren. Bis zum Fluss (Bach) bin ich auch gekommen und dann ging es nicht mehr weiter. Also musste ich wieder zurück.
Es ging ein Stück die Schnellstraße entlang, aber recht schnell, dann auf kleinere Straßen. Im Winter gab es ja eine Stelle, an der ich weggerutscht bin. Heute bin ich mal wieder an einigen Stellen am Teer fast kleben geblieben. Dafür gab es heute fast keinen Wind. Das war mal eine willkommene Abwechslung. Als ich dann das erste Stück nah am Grenzfluss gefahren bin, haben mich ein paar Grenzsoldaten angehalten und mir gesagt, dass ich da nicht fahren darf. Eigentlich sind das öffentliche Wege, die hier Orte verbinden. Aber wer diskutiert schon mit Grenzsoldaten, mit Maschinengewehren oder auch ohne. Sie waren aber alle sehr freundlich. Der Weg führte mich dann ein Stück weiter östlich, um dann wieder Richtung Westen abzubiegen. Hier wurde ich auf der abgefahrenen Straße ordentlich durchgeschüttelt.
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Etappe 2022 #123 Edirne nach Elchowo
Heute Morgen bin ich zum Frühstück gegangen. Das war so gegen 9:15 Uhr und Frühstück gab es bis 10 Uhr. Leider war das Büfett recht überschaubar. Es gab eine Käsesorte und sonst nur Oliven, Gemüse und Wurst und Ei war schon aus. Auf die Frage nach Ei wurde gesagt, dass es aus ist. Leider gab es auch kein Brot. Hier sagte man mir aber, dass Brot besorgt wird. Wäre ja noch schöner gewesen. Als dann das Brot kam, stürmte ein Typ an mir vorbei und griff mit beiden Händen in die Box, als ob er sonst verhungern würde. Beide Hände voll versuchte er aber immer noch mehr in die Hände zu bekommen. Als ich sagte, dass doch auch andere Leute noch Brot wollen, fing eine leider nicht so schöne Geschichte an. Er meinte dann nämlich, dass er mir das Genick brechen will. Auf meine bitte doch weniger aggressiv zu sein und die Aussage, dass ich diese Drohungen nicht schön finde, wurde er nur noch aggressiver und ich hatte wirklich das Gefühl, dass er mir an den Hals springt. Mein Rückzugsversuch klappte aber nicht, weil er immer wieder auf mich zu kam und mich bedroht hatte. Leider hat meine bisherige Erfahrung in der Türkei immer gezeigt, dass eine Beschwerde oder die Suche nach Unterstützung in Hotels nichts bringt. Zumal er immer wieder behauptet hat, dass ich mit meiner Bitte, anderen Leuten auch noch was zu lassen der Aggressor war. Da das nicht das erste Mal war, dass in den letzten Wochen eine (ausschließlich) männliche Person auf Kritik oder Bitten sehr aggressiv reagierte, muss ich sagen, dass ich ganz froh bin, jetzt aus der Türkei zu reisen. Ich weiß nicht, was der Unterschied zum Winter ist. Aktuell scheinen einige Leute sehr aufgeheizt zu sein und mein Gefühl ist, dass gerade die Männer hier auf Gegenmeinungen gleich aggressiv und teilweise gewalttätig reagieren oder die Gewalt zumindest androhen. Das Schlimmste an der Situation heute Morgen war aber, dass, als er den Frühstückstisch verlassen hat, noch ziemlich viel von dem Brot liegen gelassen wurde. Warum wird so gehamstert und dann alles verschwenderisch liegengelassen. Wozu diese ganze aggressive Aktion?
Nachdem ich mich wieder etwas gefangen hatte, ging es dann los. Ich war voll motiviert. Ich wollte wieder in eine Gegend, in der ich mich wohler fühle. Wie gesagt, im Winter war ich außer der Kälte wegen doch ganz positiv gestimmt. Heute war es leicht bewölkt und es sollte später noch mehr Wolken geben. Damit gab es auch eine ordentliche Luftfeuchtigkeit. Zu der hügeligen Gegend kam dann teilweise auch noch Gegenwind. Das war etwas anstrengend. Dafür gab es auf den kleinen Straßen bis kurz vor der Grenze kaum Verkehr. Es fuhr sich also sehr angenehm. Im Winter habe ich hier glaube ich gefroren und hatte auch Gegenwind. Relativ am Anfang schien mir dann auch noch ein Insekt direkt neben Auge gestochen zu haben. Ich habe das nicht mal richtig mitbekommen. Anfangs dachte ich, mir ist ein Stein oder Samen gegen das Gesicht geflogen, aber kurze Zeit später zwiebelte es dann doch ganz gut. Aber hey, so leicht lasse ich mich doch nicht von einem Bienenstich (oder Wespenstich oder was auch immer) kleinkriegen. Da es wieder recht warm war, gab es auch wieder ein paar Stellen, an der der Teer so richtig schön klebrig war.
Kurz vor der Grenze wurde ich auch in einem Dorf recht wild angebellt. So wild hatte ich das hier in der Türkei nie gehabt. Ich bin auch recht stark aufgeschreckt und wäre fast noch mit dem Fahrrad bei den bellenden Hunden umgekippt. Ich habe dann gesehen, dass da Welpen dabei waren. Da war mir klar, dass hier nur die Welpen geschützt werden sollten. Immerhin bin ich in solchen Situationen mittlerweile relativ gefasst. Es gab ja auch schon genügend solcher Situationen. Trotzdem taucht immer mal wieder von irgendwo ein Gebell auf, das mich hochschrecken lässt, weil ich es in dem Moment nicht erwarte. Auch hier hat stehen bleiben und ruhiges Reden ganz gut geholfen. Vor allem bin ich dann recht ruhig und langsam weiter gefahren, um nicht den Jagdinstinkt der Hunde zu wecken. Als Fahrradfahrer scheint man nämlich gerne als Beute gesehen zu werden.
Der Grenzübertritt ging ziemlich problemlos und schnell. Am Zoll wurde ich nur durchgewunken. Nach der Grenze fing dann aber die Transitstraße an, auf der dann auch immer wieder LKWs recht eng an mir vorbeigefahren sind. In meine geplante Richtung gab es leider keine Ausweichstraßen. Das muss sich die Tage ändern, sonst wird das zu anstrengend.
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Nun ist die zweite Reise durch die Türkei vorbei. Die erste war im Winter, die Rückreise aus Georgien, jetzt dann im Sommer. Ich habe gefroren, geschwitzt, hatte sehr gute und ein paar nicht so gute Erlebnisse. Trotz der schlechten Erlebnisse kann ich noch sagen, dass ich die meiste Zeit sehr freundlich empfangen wurde. Jetzt geht es in Bulgarien weiter. Der Plan ist, an die Donau zu fahren und da dann eine eher lockere Rückreise zu haben.