BerichteIm bergigen Armenien

Im bergigen Armenien

Am 21.5.2022 bin ich von Georgien nach Armenien gefahren. Die erste Etappe ist da auch mit beschrieben. Hier geht es jetzt weiter im bergigen Armenien.

Ich bin ca. 603 km in Armenien gefahren und dabei ca. 8560 Meter bergauf gefahren. Die Etappen als gpx-Dateien gibt es dann hier zum Download:

Etappe 2022 #064 Haghpatavank nach Wanadsor

Mit der Nacht (vom 21. zum 22.5.) schwand auch mein Klopapier, was mir etwas sorgen machte. Ohne Klopapier und mit dem Problem wäre es … interessant geworden. Nach einem spärlichen Frühstück mit Brot und Tee bin ich bei herrlichem Wetter aufgebrochen. Zum Glück kam bald ein Supermarkt, wo ich mich wieder ausstatten konnte.

Es ging in der Schlucht entlang der Straße, teils auf Schotterpiste, auf der die Autos und LKWs ordentlich Staub aufgewirbelt haben, den ich dann schön einatmen konnte. Nun ja, nicht nur den Staub, auch die Abgase. Vor allem die 90er Kisten scheinen ordentlich Dreck auszuspucken. Die alten Lada aus den 80ern sind gar nicht mal so wild. Leider muss ich, wenn es bergauf geht, sehr viel Luft holen, was die Situation dann eher nicht so prickelnd macht.

Solche gefährlichen Stellen gab es auch schon in Georgien. Ein Gitter, das über die ganze Straßenbreite verläuft und sehr breite Zwischenräume hat, in das locker auch dicke Fahrradreifen passen. Hier gilt es, schräg drüberfahren.

Es ging immer weiter rauf und in der engen Schlucht gab es einige Orte und Fabriken. Es sieht alles schon ziemlich runtergekommen aus und man glaubt nicht, dass da wirklich noch was ist. Aber wie ich gestern schon feststellen musste, sind dann in den rostigen Waggons oder runtergekommenen Hütten doch immer noch Leute. Die Berge sind grün und ab und an sieht man sogar bunte Wiesen. Auf den höheren Gipfeln liegt auch noch Schnee.

Unterwegs war ich immer wieder auf der Suche nach unbeobachteten Ecken, was bei der schmalen Schlucht nicht so einfach war. Außerdem fühlte ich mich immer noch wirklich schwach. Ich weiß nicht, wie ich es bis Wanadsor geschafft habe. Auf jeden Fall war ich ganz schön fertig, als ich angekommen bin.

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Da für morgen sowieso schlechtes Wetter angesagt war und ich mal mit meinem Magen wieder ins reine kommen muss, habe ich gleich zwei Nächte gebucht. Es hat dann am Nachmittag und frühen Abend auch ordentlich Geschüttet und Gewittert. Leider ist es um den Magen immer noch nicht ganz rund und ich bleibe mindestens noch eine Nacht. Da es regnen soll, kein so großes Problem. Leider kann ich die ersten Tag in Armenien dann nicht so genießen, wie ich mir das vorgestellt habe.

Etappe 2022 #065 Wanadsor nach Dilidschan

Endlich geht es wieder los. Heute am 26.5. bin ich endlich wieder losgefahren. Hatte ich gestern noch etwas Probleme mit dem Magen, so scheint es heute alles ganz gut zu sein. Geplant war eine Strecke von gerade mal ca. 35 km mit immerhin 500 Metern anstieg. Anfangs musste ich erst mal aus der 3. größten Stadt des Landes raus. Und am Ortsausgang hat mich dann auch gleich ein kleiner Welpe angehalten. Ich musste ihn einfach streicheln und habe ihm auch gleich noch ein wenig von meinem Essen abgegeben.

Dann ging es ab in die Berge. Es ging ca. 500 Meter rauf. Aber die Aussicht mit grünen Bergwiesen auf der Linken und mit Schnee bedeckten Bergen auf der Rechten war ein Traum. Knapp hinter dem Zenit bin ich dann auf ein Rad fahrendes kanadisches älteres Pärchen gestoßen. Sie fuhren in die andere Richtung. Wir hatten einiges zu reden. Vor allem er kam nicht mehr zum Stillstand. Seit Wochen war ich wohl der erste Radreisende für sie. Und ich kann verstehen, wie aufregend das ist, mal wieder jemanden was zu erzählen, der Ähnliches erlebt.

Die Abfahrt nach Dilidschan oder Dilijan verging dann wie im Flug. Bei teils 12 % Steigung auch kein Wunder. Ich hätte fast nicht gemerkt, dass ich da bin. Ursprünglich hatte ich überlegt, noch weiter zu fahren. Jetzt geht es aber erst mal wieder bergauf. Und irgendwie hatte ich mich an ein komfortables Bett gewöhnt. Also habe ich mir ein Zimmer genommen.

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Etappe 2022 #066 Dilidschan nach Sewan

Es ging heute am 27.5. dann weiter Richtung Sewansee. Nach einem kurzen Frühstück ging es dann direkte Mal zu einem langen Aufstieg mit teils recht steilen Passagen. Es schlängelte sich so den Berg rauf. Anfangs war es noch recht urban und an die Straße waren einige Pensionen und Hotels geklatscht. Irgendwann bin ich dann an einem Tunnel angelangt. Vor ein paar Tagen, als ich die Strecke recherchiert hatte, hatte ich eigentlich die Strecke über den Pass geplant. Das ist dann heute wohl komplett daneben gegangen. Zunächst wusste ich auch nicht, wie lang der Tunnel ist. Es waren ca. 2,5 km und es ging mit einer Steigung von ca. 3 % rauf. Ich war also im dunklen Tunnel, das Ende nicht zu sehen, es war eng, es war dunkel und ich musste bergauf treten. Nicht gerade die Situation, die ich mir so vorstelle. Nachdem ich endlich aus dem Tunnel raus war, habe ich mir das Ganze dann mal genauer angeschaut und mich geärgert, dass ich nicht über den Pass gefahren bin. Aber jetzt war ich schon mal durch. Noch mal wollte ich das aber nicht machen.

Ab dem Tunnelende ging es natürlich, wie konnte es anders sein, bergab. Die Schlucht sah aber sehr schön aus, rechts und links grasbewachsene Berge und ein kleiner Fluss am Rand. Was mich dann doch ganz gut verwundert hat, war, dass hier Möwen flogen. Nach ein paar Kilometern bergab bin ich dann an einen Food Court vorbeigekommen. Das ist wohl ein Zwischenstopp für einige Bus- und Van-Transporte. Eigentlich hatte ich richtig Lust auf die Fischspieße, die die da hatten. Allerdings war auch sehr viel los und es ging irgendwie nicht richtig vorwärts. Mit meiner nicht sehr ausgeprägten Geduld bin ich dann weiter gefahren. Als ich am See angekommen bin, habe ich gleich einen netten Platz mit Picknicktischen gesehen und bin da hin. Es sah aus, als ob weit und breit niemand da war. Es gab eine fantastische Aussicht und ich habe ein paar Sachen mit Brot gegessen und den Tee aus der Thermoskanne getrunken, den ich heute Morgen gemacht hatte. Fisch hätte es zwar wirklich perfekt gemacht, aber am Ende war es der nettere Platz für eine Pause. Irgendwann kamen dann doch zwei jüngere Kerle und haben (wahrscheinlich) geschaut, was ich da mache. Davon habe ich mich aber nicht irritieren lassen. Als ich zusammengepackt hatte, kam dann gleich noch mal einer von den beiden und lief mir bis zur Straße hinterher. Aber egal. Ich hatte ein top Picknick.

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Etappe 2022 #067 Sewan nach Lichk

Heute (28.5.) ging es entlang des Sewansees. Ich habe mich für die flachere Strecke entlang der M10 entschieden. Ab und an zweifelte ich aber an meiner Entscheidung, wenn mal wieder ein Auto mit guter Geschwindigkeit aber wenig Abstand an mir vorbei fuhr. Erstaunlicherweise lies der Verkehr am Nachmittag nach und die Autofahrer scheinen nach dem Mittag auch mehr Abstand einzuhalten.

Bei Lchap
Bei Lchap

Für mich gab es zum Mittag Sig, auch als Common White Fish bezeichnet. Er ist wohl speziell hier im Sewansee ansässig. Funfact: Der Sewanasee ist übrigens der größte See im Kaukasus und einer der höchstgelegenen Süßwasserseen der Welt.

Südlich von Noratus
Südlich von Noratus

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Etappe 2022 #068 Lichk nach Jeghegnadsor

Nachdem ich den verschlafenen Ort verlassen hatte, ging es gleich mal steil und auf einer grobsteinigen Straße rauf. Und ich meine wirklich steil. Teils musste ich dann sogar schieben. Mit dem großen Zeh, den ich mir vor zwei Tagen angeschlagen hatte, war das eine interessante Erfahrung. Nach weiteren, teils spannenden Wegen ging es dann endlich auf eine asphaltierte Straße. Im nächsten Ort kam mir dann noch eine Prozession entgegen. Aufgrund der Kleidung habe ich mal auf eine Trauerprozession geschätzt. Im Ort hat mich das Navi dann rauf geschickt und kurze Zeit später war auch wieder nichts mit Asphalt. Hier kam wieder Huckel-, Buckel-, Holperstrecke. So habe ich mich dann ein Stück entlang einer wunderbaren Landschaft hochgequält.

Quasi am Zenit des Berges angekommen hörte der Weg auf und über den Fluss ging auch kein Weg. Das Navi hatte mich also reingelegt. Nun ja, im Herbst mag man hier vielleicht lang kommen, aktuell ist aber viel zu viel Wasser im Fluss. Also musste ich wieder zurück und einen anderen Weg suchen. Vorwärts ging es nämlich auch nicht wirklich in meine Richtung. Nachdem ich also die Holperstrecke runtergefahren bin, bin ich dann weiter holpernd Richtung Schnellstraße. Hier ging es dann also rauf auf 2500 Meter. An einer Wasserquelle, an der ich nur kurz mein Wasser füllen wollte, wurde ich schon wieder zum Vodka eingeladen. Da ich noch einiges vor hatte und Alkohol zu dem Zeitpunkt nicht wirklich hilfreich war, habe ich dankend abgelehnt. Es ging dann noch ein Weilchen rauf und ich war schon gut fertig. Aber die Gegend sah einfach fantastisch aus. Die ewigen Wiesen und noch mit etwas Schnee bedeckten Berge sahen einfach toll aus.

Als ich dann oben angekommen bin, hatte ich schon das Tal auf der anderen Seite in Blick. Es war wirklich eine traumhafte Aussicht. Es ging dann gefühlte eine Ewigkeit einfach nur runter. Es war ein super Gefühl. Ich musste es einfach nur rollen lassen.
Kurz vor Ziel ging es noch mal rauf. Ich habe mich gegen die „Abkürzung“ entschieden, die führte auf einem Feldweg über den Hügel und das auch noch ziemlich steil. Davon hatte ich heute erst mal genug. Also bin ich die etwas längere Strecke über die Hauptstraße gefahren. Hier ging es dann aber noch mal ordentlich rauf. Die Wolken zogen auf und der Wind hat ordentlich Staub und Sand durch die Gegend geblasen. Die Ankunft war sehr willkommen.

Zum Essen bin ich zu einem Restaurant / B&B. Hier war eine größere Gruppe am Essen, man hat mich aber noch aufgenommen. Es stellte sich schnell raus, dass das eine geführte Gruppe war und ich eventuell in eine Tourifalle gelaufen bin. Das Essen war reichlich (ich war echt voll von den ganzen unterschiedlichen Gerichten) und meistens OK, der Wein war lecker. Von daher war es dann zumindest nicht das Schlechteste, das mir passieren konnte.
Als ich zurück zur Unterkunft bin, wurde ich von viel zu lauter Musik empfangen. Eigentlich wollte ich nur fragen, ob sie ein wenig leiser machen können. Ich wurde allerdings gleich mal eingeladen und musste dann doch noch Vodka trinken und noch mehr essen. Alles andere wäre unhöflich gewesen. Ich wurde allerdings auch von den anwesenden und eventuell noch freien Frauen angebaggert. Das wurde dann etwas unangenehm. Aber gut …

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Etappe 2022 #069 Jeghegnadsor nach Lusashog

Nach einem späten Start, zwei Kaffee und ein wenig altes Brot bin ich wieder aufgebrochen. Zunächst ging es ein Stück bergab, um dann in einer Schlucht gefühlt ewig bergauf zu gehen. Gefühlt ewig, weil ich die ganze Zeit im kleinsten Gang gefahren bin. Der Verkehr war moderat, aber es gibt immer wieder ein paar Idioten, die keinen Abstand halten. Und die Dreckschleudern sind leider bergauf, wenn man eh mehr Luft holen muss, nicht so besonders vorteilhaft. Die Natur war wunderbar. Allerdings sind die meisten Berge hier auch nur mit Grad bewachsen und Bäume fehlen einfach. An einer Stelle hatte ich kurz überlegt, aus den Bergen rauszufahren. Das Navi hatte mir einen anderen Weg vorgeschlagen, also bin ich da weiter. Allerdings ging es dann gleich mal ca. 170 Meter richtig steil rauf und ich musste mehrfach Pause für Luft machen. Über den Hügel hinweg sollte es eigentlich fast nur noch bergab gehen. Allerdings war das ein Weg, der schon so überwachsen war, dass ich doch die Straße gewählt hatte. Die ging aber noch mal etwas rauf und ich war schon gut fertig. Im nächsten Ort habe ich im Super-Mini-Markt ein wenig was zu Essen besorgt. Kurz darauf hatte ich einen Platz zum Campen entdeckt und hier sitze ich nun und genieße die Wärme der Sonne, den Ausblick und die Ruhe.

Bei Urtsalanj
Bei Urtsalanj

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Etappe 2022 #070 Lusashog nach Yerevan

Nach einer unruhigen Nacht (innerlich) bin ich dann irgendwann gegen 8:30 Uhr am 31.5. aufgewacht. Es gab ein paar Reste und zwei Kaffee, um mich für die lange Abfahrt bereit zu machen. War es anfangs noch Grün, so wurde es dann langsam etwas brauner, denn die Erde schaute vermehrt durch und man konnte schon die Steppen- bzw. Wüstenlandschaft erahnen, die hier wohl im Herbst vorherrscht.

Nach der Abfahrt bin ich dann auf die Schnellstraße gestoßen. Ich habe mich an die kleinere (H8) der parallel verlaufenden Straßen gehalten. Hier gab es dann ab und an mal Abschnitte, an der es nicht mehr so richtig asphaltiert war und die Autos, LKWs und Busse haben ordentlich Staub aufgewirbelt. Zudem war es auch ganz schön heiß. Fand ich es am Sewansee noch um 2 – 3 Grad zu kühl, so erschlägt mich hier gerade die Hitze. Mit der Feuchtigkeit in der Luft war das teils ganz gut anstrengend. Irgendwann hatte ich an einem Bäcker angehalten und mein Rad wie immer an den Rand gestellt. Kurz darauf kam dann ein Autofahrer und hat mich angehupt. Ich habe eine fragende Geste gemacht. Da kam er mit geballten Fäusten auf mich zu und hat mich bedroht. Ich wusste ja nicht mal genau, was das Problem war. Denn wenn er hätte parken wollen, gab es mehr als genug Platz. Aber er wollte wohl genau den Platz, auf dem ich stand. Ein paar Leute kamen auch, um ihn zu beschwichtigen. Ich habe den Bäcker sein lassen und war schon am Abfahren, als er mit Vollgas auf mich zu kam. Er blieb nur 2 – 3 cm (ungelogen) vor meinem Hinterrad stehen. Was für ein Idiot. Nichts anderes in der Welt zu tun, als andere Menschen zu schikanieren.
Weiter ging es dann auf der Schnellstraße Richtung Yerevan. Kurz vor der Stadt hat mich das Navi dann einen Hügel hochgejagt, um ein paar Schnellstraßen zu meiden. Leider ist die Straße dann in einen Feldweg gemündet, der völlig zerfahren und zugemüllt war. Da er auch noch in Richtung einer schon recht runtergekommenen Fabrikanlage führte, dachte ich, ich nehme dann doch besser den asphaltierten Weg. Und langsam brauchte ich echt ne Pause. Die Sonne brannte und der Innenstadtverkehr hat meine ganze Aufmerksamkeit gefordert. An der Unterkunft angekommen, war gerade keiner von der Rezeption da. Es sah auch nicht wirklich wie ein offizielles Hotel aus, so wie es sich bei der Buchung ausgepriesen hatte. Nach einer Wartezeit kam dann ein junger Kerl und faselte irgendwas. Ich habe dann gefragt, ob er mir erzählen will, dass er kein Zimmer für mich hat. Mir war die lange Ausführung nämlich ziemlich egal. Ich wollte nur eine Dusche. Als er dann meine Frage mit: „Ja“ beantwortet hat, hat er nicht verstanden, warum ich denn da nicht so glücklich drüber bin. Er wollte mir dann auch noch eine Unterkunft vermitteln. Die wäre genau so teuer gewesen, aber einiges weiter vom Zentrum entfernt. Ich habe abgelehnt. Das konnte er auch nicht verstehen. Gut habe ich also eine andere Unterkunft gesucht und gebucht. Da angekommen gab es fast das gleiche Spiel. Kein Zimmer verfügbar, sie helfen mir ein anderes zu finden, das ist aber 3 km aus dem Zentrum raus. Also habe ich mich wieder auf Suche begeben. So langsam war ich echt schon genervt. Schließlich hätte ich vor fast einer Stunde meine Dusche genießen können, wenn die Idioten nicht die Zimmer mehrfach verbuchen. Ich habe mich dann für ein Apartment entschieden. Das war zwar nicht günstig, aber auch nicht viel teurer als die erste Unterkunft und es gibt eine Waschmaschine. Gleich nach der Buchung habe ich aber erst mal angerufen, um herauszufinden, ob ich überhaupt zur Adresse fahren sollte oder gleich was Neues buchen. Zum Glück war es dieses Mal eine Buchung mit Erfolg. Lange hätte ich das Spiel nicht mehr ohne Nervenzusammenbruch mitspielen wollen. Insgesamt finde ich die Unterkünfte in Yerevan sehr teuer. Das ist nicht nur das Apartment. Wer in ca. 2 km in Zentrumsnähe sein will, zahlt schon mal 30 – 40 € pro Nacht oder mehr (Hostels mal ausgenommen). 30 Euro habe ich die letzten 3 Nächte, die ich hier nicht im Zelt verbracht habe, gezahlt. Das ist schon ein Unterschied, finde ich.

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Etappe 2022 #071 Yerevan nach Talin

Ein Tag Pause musste reichen. Yerevan (Jerewan) ist recht teuer. Daher ging es leicht erholt wieder weiter. Zunächst mal ging es auf der teils 6- bis 8-spurigen Schnellstraße entlang Richtung Westen. Leider kommt mir der Verkehr hier immer noch sehr chaotisch vor und Autos überholen mich, um dann direkt vor meiner Nase vor mir einzuscheren und mich dann auszubremsen. Zum Glück ging es aus der Stadt raus leicht bergab. Damit musste ich in dem Chaos weniger treten und war auch schneller aus dem Gröbsten raus.
Ich habe dann einen kurzen Halt an der Kathedrale von Swartnoz gemacht. Ich muss ja auch ein wenig Kultur mitnehmen, wenn ich schon mal da bin. Allerdings war es schon so heiß und ich nicht in der größten Entdeckerlaune, um das Ganze länger zu machen. Daher habe ich mir die Ruinen nur kurz angeschaut, ein paar Bilder gemacht und bin gleich wieder auf die Straße. Hier parkten dann die Autos auf der rechten der beiden Spuren und ich wurde ständig angehupt, weil ich mal etwas mehr nach links gefahren bin. Würden die Autofahrer vernünftig parken, müsste ich nicht immer wieder weiter links fahren. Aber die Logik erschließt sich hier wohl eher niemanden. Denn Autos dürfen alles Fahrrad hat gefälligst platz zu machen. Und das ist eine längere Erkenntnis, nichts eigene nur für Armenien. Autos haben halt (und leider auch in Westeuropa) immer noch einen anderen Status auf der Straße. Alle rufen nach umweltfreundlich und alle meckern über den Verkehr, dabei sind es meistens diese Leute, die es selbst mit verursachen.
Ab Etschmiadsin (Echmiadzin) hatte ich das Gefühl, dass es etwas weniger Verkehr gab. Das blieb aber leider nicht lange so. Es war nur ein kurzer Moment der Entspannung. Es ging dann die meiste Zeit nur noch bergauf und das bei Hitze und schwüler Luft. Oft war es auch steiler, als es fürs Auge erkennbar war. Manchmal macht das Gehirn schon komische Sachen. Es sieht fast flach aus und geht doch ganz gut rauf.


Bei Talin (nicht Tallinn) war es dann auch schon recht spät und ich war schon auf der Suche nach einem Pennplatz. An einer Werkstatt habe ich dann noch schnell mein Wasser aufgefüllt. Hier wollte mir der Besitzer unbedingt einen Kaffee ausgeben. Leider funktionierte der Automat nicht. (Glück für mich, denn es wäre eh nur komischer Instantkaffee gewesen) Ich habe mehrfach gesagt, dass das kein Problem ist. Irgendwann hat der Besitzer dann auch aufgegeben.
Nach einem kurzen Anstieg habe ich dann auch schon eine Stelle für mein Zelt erspäht. Es war abseits der Straße aber kaum verdeckt, da es hier nur Gras und kleine Büsche gibt. Aber ich fand, dass das schon geht. Schon vor einer Weile hatte ich die dunklen Wolken weiter westlich gesehen und gehofft, dass ich vor einem Gewitter verschont bleibe. Als ich das Zelt aufgebaut hatte und mir was zu Essen bereitet hatte, kam dann aber doch ein ordentlicher Wind auf und das Gewitter zog in meine Richtung. Nach einer weile Donner und Blitzen und natürlich Wind und Regen wurde es aber ruhiger und ich hatte eine recht ruhige Nacht.

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Etappe 2022 #072 Talin nach Gjumri

Heute Morgen (3.6.) bin ich, nachdem ich mehrfach vorher schon wach wurde, dann mal um 8 Uhr aufgestanden. In letzter Zeit war es eher 9 Uhr. Ich habe dann langsam den Tag begonnen, gefrühstückt und gepackt und mich dann auf den Weg gemacht. Es war bewölkt und nicht mehr so warm wie die letzten Tage. Das war mal eine gute Abwechslung.

Ein Weilchen rauf bin ich dann an die Hauptstrecke zurückgekommen. Hier wurde die Straße zu einer 4-spurigen Strecke ausgebaut. Oft hatte ich einen breiten Seitenstreifen, der das Fahren dann doch entspannter gemacht hat. Stoßweise kam nämlich doch ganz ordentlich Verkehr auf. Die Landschaft fand ich eher etwas eintönig. Und trotz der eher flach aussehenden Berge ging es ab und an ganz gut rauf.
Kurz vor Gyumri war die Straße dann ganz schön zerfahrene. Das hieß dann für mich Buckelpiste.

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Etappe 2022 #073 Gjumri (Armenien) nach Ninozminda (Georgien)

Nach einem Tag Pause bin ich am 5.6. wieder weiter gefahren. Es ging zurück nach Georgien. Zunächst ging es aber erst mal ca. 50 km rauf auf den Berg in eine Höhe von knapp 2200 Meter (allerdings war ich schon auf knapp 1000 Meter). Endlich war die Landschaft auch mal wieder abwechslungsreich und schön. Das war ja die letzten zwei Fahrtage nicht so prickelnd. Es gab schöne grasbewachsene Berge und ein paar Sumpf- und Flusslandschaften. Aus der Stadt Gjumri raus war der Verkehr noch recht stark und ein paar Autos habe von Abstand überhaupt nichts gehalten und sind trotz sehr breiter Straßen nur knapp 10 cm (kein Witz) an mir vorbeigeschossen. Aus der Stadt raus wurde es dann immer ruhiger. Das macht schon mal sehr viel Fahrqualität aus.

Irgendwann kam ich an die Grenze. Kurz vorher habe ich mein letztes Kleingeld noch in ungesunde Sachen investiert. An der Grenze ging es verhältnismäßig schnell vorwärts. Am längsten hatte die Überprüfung der Impfungen gedauert. Ja, Georgien scheint da sehr viel Wert drauf zu legen. Das hatte ich bei der Einfahrt in Batumi ja auch schon. Das finde ich persönlich sogar ganz gut so.
Nach der Grenze ging es dann nur noch ein kleines Stück rauf und dann auf ca. 2200 Metern die nächsten 20 km fast gerade. Mein heutiger Stopp ist Ninozminda. Hier gibt es nichts Aufregendes, aber ich hatte keine Lust auf Zelt und war schon gut bedient, um noch weiter zu fahren.

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Weiter geht es wieder in Georgien.

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