Am 6. August habe ich die Grenze zwischen Ungarn und Rumänien überschritten. Ich habe weite Ebenen, hohe Berge, alte Burgen, breite Flüsse, Natur und Kultur erlebt. Seht einfach selbst, was ich meine. Die Strecken zu den Bildern gibt es auf der entsprechenden Seite hier im Blog. Was ich so gegessen habe findet man auch hier.
Auf der rumänischen Seite wusste man zunächst nicht, ob man mich rein lassen soll. Mit dem Fahrrad fahren da wohl nicht so viele Leute über die Grenze. Ich korrigiere: Mit dem Fahrrad fahren nicht so viele Leute in Rumänien. Und der Verkehr ist wirklich verrückt. Oft sind auch die Nebenstraßen ordentlich befahren. Abstand ist für viele Rumänen nicht so ein bekanntes Konzept. Und viele Autofahrer haben ein echtes Tempoproblem hier in Rumänien.
Timișoara hat auf jeden Fall eine sehr schöne Innenstadt. Da muss man mit dem Fahrrad aber erstmal rein kommen. Raus ist es dann auch wieder ein ordentlicher Verkehr. So wie das hier in Rumänien fast überall ist. Was hier jedoch wirklich schön ist, die Innenstadt ist beruhigt. Man kann sich entspannt bewegen. An vielen Stellen wird renoviert. Das ist zwar fürs aktuelle Foto blöd, aber für die Stadt sicherlich ein Gewinn.
Je näher ich den Karpaten kam, desto häufiger hat es am Nachmittag gewittert. Zum Glück war das Gewitter immer weiter weg und somit für mich keine direkte Gefahr.
Mit den Karpaten im Blick wurde ich schon ganz aufgeregt. Da wusste ich noch nicht, wie herausfordernd das sein kann, mit vollgeladenem Rad und Rippenprellung da hochzufahren.
Auf dem Weg nach Deva gab es dann schon mal die ersten Steigungen. Und ich Narr dachte, dass das ein Vorgeschmack auf die hohen Karpaten ist.
In Deva lohnt es sich auf jeden Fall, die Burg am Abend anzuschauen. Ich musste keinen Eintritt zahlen und die Abendsonne hat ein schönes Licht auf die Burg geworfen. Es war zwar die erste Burg, die ich in Rumänien und auch in Transsilvanien gesehen hatte, aber ich hatte Blut geleckt. 😉
Die Burg Hunedoara war auf jeden Fall auch einen Abstecher wert, auch wenn der Ort sonst nicht viel zu Bieten hat. Allerdings waren hier echt einige Leuten unterwegs. Auch in Rumänien sind wohl gerade Ferien.
War ich schon von Deva und Hunedoara begeistert, so hat mich Alba Iulia echt umgehauen. In der Altstadt ist noch so einiges erhalten und es lohnt sich wirklich, hier vorbeizuschauen.
Selbst die alten Plattenbauten haben in der Abendsonne einen gewissen Charme.
Kurz vor Ocna Sibiului hat es mich dann leider auf der Schotterpiste hingeschmissen. Daher musste ich die Salzseen und Schlammbäder auslassen. Ich wollte ja kein Salz in die Wunden. Es soll aber ganz gut sein.
In Sibiu gibt es wirklich einiges zu entdecken. Die Altstadt ist klein genug, um alles zu Fuß zu machen. Parken in der Altstadt schein auf jeden Fall ein Problem zu sein. Da standen einige Leute ewig, um einen freien Parkplatz zu bekommen. Die Altstadt hat dann aber ein paar sehr schöne Ecken zu bieten. Als Single einen Platz im Restaurant zu bekommen ist allerdings in Sibiu nicht so einfach. Die Tische scheinen lieber an mehrere Personen vergeben zu werden.
Einen echt schönen Ausblick hat man vom Rathausturm. Nur nach mehr als 90 km auf dem Rad und einer Rippenprellung ist das Besteigen etwas anstrengend.
Auf dem Zibinsmarkt gibt es jede Menge Gemüse, Nüsse, Honig und sonstige frische Produkte. Hier hatte ich mich ein wenig für die nächsten Etappen über die Karpaten eingedeckt.
Die Tour in die Karpaten fing auch wirklich gut an. Es ging vom Anstieg her und die Rippen haben nicht zu viel Beschwerden gemacht.
Je weiter ich jedoch in die Karpaten fuhr, desto steiler wurde es dann. Und das war erst der Anfang von allem. Es sollte noch steiler werden. Und hier meldeten sich dann auch die Rippen wieder. Deshalb bin ich kurzum wieder umgedreht. Ich wollte als Alternative die E81 entlang fahren. Das war eine der Optionen in den Süden, die nicht komplett über die Karpaten, sondern in Tälern verläuft.
So leer wie in dem folgenden Bild sah die E81 eigentlich nie aus. Ich weiß auch nicht, wie ich das Foto hinbekommen habe. Das sieht gar nicht nach einer Bundesstraße in Rumänien aus. 😉
Und weil der Verkehr irgendwann zu viel war und die LKWs zu nah an mir vorbeigefahren sind, bin ich für ca. 35 km Zug gefahren. Die Herausforderung hier war es, das Rad in den Waggon zu bekommen. Ohne echten Bahnsteig war der Einstieg locker 1,50 m hoch und dazu noch echt eng. Ich weiß nicht, ob die Züge in Rumänien alle so sind, aber der Einstieg war doch etwas beengt.
Irgendwann habe ich dann Transsilvanien verlassen und bin in die Walachei.
In Craiova war ich mal vor Jahren geschäftlich. Ich war damals das erste Mal in Rumänien. Allerdings hatten sich wohl meine Erinnerungen vermischt und ich hatte vergebens ein Restaurant und ein bekanntes Stadtbild gesucht. Dadurch habe ich dann aber das mir nicht mehr bekannte Craiova besser kennengelernt. Was sich auf jeden Fall lohnt, ist der botanische Garten.
Leider haben mich in Rumänien dann auch drei Reifenpannen ausgebremst. Obwohl es hier nicht gerade ausbremsen war. Bin an dem Tag knapp über 100 km bis Bulgarien gefahren.
Und dann habe ich sie wieder getroffen, meine lange Begleiterin, die ich so sehr vermisst hatte, die Donau.